Wölfe breiten sich weiter aus

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Moderator: Barbarossa

Wendenkönig
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Das was Lia geschrieben hat, stimmt alles auf den Punkt. Respekt!

-Der letzte deutsche Wolf wurde schon vor langer Zeit in der Nähe von Königsbrück, in Sachsen geschossen. Erst gestern bin ich an dem alten Gedenkstein vorbei gefahren.

...wie groß die Wolfsrudel werden ... Wolfsrudel bestehen immer nur aus etwa 6- 8 Tieren, je nach Wurfstärke und vor allem nach Geschlecht der Welpen. In der Regel sind etwa zwei im günstigsten oder ungünstigsten Fall, je nachdem man es sieht, drei Generationen zu einem Rudel zugehörig und bestehen nur aus "Familienmitgliedern". Erwachsene Jungrüden werden aus dem Familienclan/ Rudel ausgeschlossen. Sie müssen sich ein neues Revier suchen. Da ein Wolfsrevier einige Hektar beträgt werden auch nie zu viele Tiere in einem Gebiet vorkommen. Da hilft sich die Natur tatsächlich mal selbst. Riesige W- Rudel, gnadenlos Menschen durch den Wald hetzend, wie sie in so manchem reißerischen Abenteuerfilm zu sehen sind, sind Fantasiegespinste. Auf gut Deutsch Unfug.
-woher ich das weiß? Hier in Deutschland lebe ich im Wolfsgebiet. Leider war es mir noch nie vergönnt einen Wolf aus der Ferne zu sehen, geschweige einem zu begegnen. Ich bin oft im Wald, kein Jäger, eher Sammler. (Pilze) Wer weiß, vielleicht war schon mal ein Wolf in meiner Nähe, der sich dann aber ganz schnell verdrückt hat und aus meinem Dunstkreis verschwunden ist, ehe ich ihn zu Gesicht bekam. Wölfe sind Raubtiere, stimmt aber sie sind nicht dumm und mordlustig. Sie töten wenn sie Hunger haben und lassen Wild ziehen wenn sie satt sind. Menschen gehören nicht und vor allem passen nicht in ihr Beutechema. Punkt!
- Schafe und andere Nutztiere ...Fragen wir doch mal, warum sich, gerade Scafhalter, dagegen wehren, ihre Tiere Wolfssicher zu verwahren? Kurz und knapp, eine Prämie, für ein durch einen Wolf gerissenes Schaf, ist nicht zu verachten. Diese ist nämlich höher als der Erlös aus Schlachtung oder Verkauf eines solchen. In meinem Bekanntenkreis weiß ich das. Mein Freund hatte Schafe auf der Weide, angepflockt und über Nacht. Klasse, wer kann es einem Raubtier verübeln wenn es dies Möglichkeit des Nahrungserwerbs auslässt? Große Herden, mit einem ordentlichen Hundebesatz und damit meine ich keine Kläffer, die in der Lage sind eine Herde zu treiben sondern ei oder zwei Herdenschutzhunde, senken die Risswahrscheinlichkeit, gegen nahezu 0.
Auch das haben Versuche aus meiner unmittelbaren "Nachbarschaft" bestätigt.

Also, ich bin voll der Meinung, der Wolf gehört zu unseren bzw. in unsere Wälder. Ein Auge drauf zu halten ist nicht verkehrt aber Hysterie und Angst, jeglicher Art, zu schüren ist vollkommen fehl am Platz. Aufklärung tut Not, nicht aufmunitionieren.
Sorben sind wir nicht, Wenden dürfen wir nicht sein also sind wir Deutsche (wendisches/ slavisches Sprichwort)
Lia

Große Herden, mit einem ordentlichen Hundebesatz und damit meine ich keine Kläffer, die in der Lage sind eine Herde zu treiben sondern ei oder zwei Herdenschutzhunde, senken die Risswahrscheinlichkeit, gegen nahezu 0.
Gute Zäunung kostet, wird aber staatlich gefördert.
Hütehunde verschrecken allenfalls, sind aber Wölfen nicht gewachsen, wenn die erstmal verstanden haben, dass es keine zu fürchtenden gegner sind.
Herdenschutzhunde und deren Ausbildung und Haltung sind ein Thema für sich. Die gehören nicht überall hin, wo sich Menschen, Nutzvieh und Wölfe die Natur teilen müssen. Wobei ich derzeit begründet einen Herdenschutzhund mehr fürchte als einen Wolf.
Also, ich bin voll der Meinung, der Wolf gehört zu unseren bzw. in unsere Wälder.
Nicht überall passt es für Wolfsrudel, und manche Zahlen, die als verträglich genannt werden, lassen viele Aspekte völlig außer Acht. deshalb muss man immer noch keine Wölfe töten.
Sie bleiben übrigens auch nicht in den Wäldern, sondern gewöhnen sich an waldfreie Flächen, so in Friesland und in den Elbmarschen.
Menschen gehören nicht und vor allem passen nicht in ihr Beuteschema. Punkt!
Das haben sie gelernt, genauso wie sie jetzt schnell innerhalb weniger Generationen lernen, den Menschen nicht mehr zu fürchten. Allerdings glaube ich nun nicht, dass sie sich auf Wanderer stürzen. Kleine Kinder allenfalls, aber sogar das verweise ich einstweilen ins Märchenreich.
Dennoch sollte man auch mal einen Blick und wolfserfahrene Länder wie Schweden oder Frankreich tun, wo Wölfe mal so gar nicht mehr menschenscheu sind und im Wolfs-Management dann objektiv sehen, wie viele Rudel in welcher Umgebung mit wieviel Exemplaren für alle Seiten verträglich sind.
Ein Auge drauf zu halten ist nicht verkehrt aber Hysterie und Angst, jeglicher Art, zu schüren ist vollkommen fehl am Platz. Aufklärung tut Not, nicht aufmunitionieren.
Unterschreibe ich so.
Dummer Wolfshass scheint sich ja wieder breitzumachen, der ebenso verfehlt ist wie einseitige Blauäugigkeit von Wolfskuschlern.
http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... unden.html
Edit:
Zur Reviergröße:
Quelle:
http://www.wolfsregion-lausitz.de/index ... wolfsrudel
Zitat:
"In Mitteleuropa sind Reviergrößen von 150-350 km2 Größe bekannt.
In Gebieten mit sehr geringer Beutetierdichte wie z.B. in Nordsibirien und Nordkanada sind Territorien von über 1000 km2 nachgewiesen. Dementsprechend variieren die Wolfsdichten von 0,1 Wölfen / 100 km² in wildarmen Gebieten bis hin zu 9 Wölfen / 100 km² in besonders wildreichen Regionen. In der Lausitz beträgt die Wolfsdichte 2-3 Wölfe/ 100 km². Diese Dichte ist vergleichbar mit anderen Wolfsgebieten in Mitteleuropa."
Wendenkönig
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Nun ja, ich komme aus der Lausitz bzw. bin dort zu hause also genau da wo sich die ersten Wölfe nach knapp 200 Jahren wieder angesiedelt haben, wo auch schon früher, der eine oder andere Wolf aus Polen eingewandert dann aber schnell wieder zurück ist oder kurz und bündig erschossen wurde.

.
-Herdenschutzhunde kenne ich gut. Seit dreißig Jahren sind genau diese Tiere meine Begleiter. Zuerst waren es Kaukasen, dann Komondor und Kuvasz. In direkter Nachbarschaft, örtlich gesehen, stehen Slovaken und Pyrenäen an der, genauer gesagt in der Herde, verschiedener Schafzüchter. Probleme 0 Zugegeben, wer sich auf diese Tiere einlässt sollte nicht auf Erfahrungen mit dem DSH zurück greifen. Das geht schief.
Ein Wolf gegen Komondor oder Kuvasz- die Hunde verschrecken nur? ;) Die Wölfe die da einen Angriff wagen und überleben, tragen im Anschluss Trauer. Und wie gesagt, Wölfe sind nicht dumm, sowas spricht sich selbst unter diesen rum.
-Platzbedarf und Rudelstärke, da stimme ich zu. Bei uns in Nochten auf dem Schießplatz leben aber mehrere "Rudel". (Ich glaube zwei in Stärke von 3 - 5 Tieren. Der Rest musste gehen. Allerdings ist auf dem Militärgelände ausreichend Wild vorhanden. Deshalb die relative Konzentration.

Alles in allem ist der Verlust an Nutztieren sehr gering und was das fatale ist, dass die lautstark, selbst Presse, Funk und Fernsehen propagierten Wolfsopfer dann im Nachhinein, natürlich ohne oder mit geringer Nachrichtenresonanz dann doch kleinlaut zu 95% als Hunderiss identifiziert wurden. Aber das wurde dann natürlich nicht lautstark propagiert. Leider!
Sorben sind wir nicht, Wenden dürfen wir nicht sein also sind wir Deutsche (wendisches/ slavisches Sprichwort)
Lia

Ein Wolf gegen Komondor oder Kuvasz- die Hunde verschrecken nur?
IHatte allerdings die Stelle Deines Posts auch nicht richtig gelesen, sondern beides, Hüte- und Herdenschutzhunde verstanden.
Herdenschutzhunde in einer Umgebung wie hier: No Go in den Händen ahnungsloser Viehhalter, da gehören Hunde wie Halter ausgebildet und hohe Versicherungsummen müssen abgeschlossen werden.
Ob sich Viehhalter dazu zwingen lassen ( müssen), lass ich mal offen.
Fragen wir doch mal, warum sich, gerade Scafhalter, dagegen wehren, ihre Tiere Wolfssicher zu verwahren? Kurz und knapp, eine Prämie, für ein durch einen Wolf gerissenes Schaf, ist nicht zu verachten. Diese ist nämlich höher als der Erlös aus Schlachtung oder Verkauf eines solchen.
Das stimmt nach meinen Informationen nicht, gezahlt wird nach aktuellem Marktwert.
Alles in allem ist der Verlust an Nutztieren sehr gering und was das fatale ist, dass die lautstark, selbst Presse, Funk und Fernsehen propagierten Wolfsopfer dann im Nachhinein, natürlich ohne oder mit geringer Nachrichtenresonanz dann doch kleinlaut zu 95% als Hunderiss identifiziert wurden. Aber das wurde dann natürlich nicht lautstark propagiert. Leider!
Richtig ist:
Wildernde, hetzende, unerzogene Hunde richten nach wie vor mehr Unheil an als Wölfe.
Zumindest für unsere Region allerdings haben sich die Verdachtsfälle auf Wolfsriss bestätigt, und wenn nicht, so wurde auch das- und sehr klar in den Medien dargestellt. Sieht nunmal anders aus, ein Wolfsriss...
( Genauso lässt sich bei Wild meist erkennen, ob "sachkundige" Jagdhunde gerissen haben oder andere Hunde.)
Allerdings ist auf dem Militärgelände ausreichend Wild vorhanden.
Bei zu großem Druck verzieht sich die Beute- eine Lehre, die jagende Zwei- und Vierbeiner regelmäßig bekommen.
Klar holt sich ein Wolfsrudel die bequemste Beute- und ist wenig passendes Wild da, so bedient man sich an Nutzvieh.
Wer will es den Tieren verargen? Gar mit Moral kommen?
Das Thema Wolf ist vielschichtig, mehrdimensional. Weder die Natur-Romantik-Brille noch die rein wirtschaftliche oder mit alten Ängsten besetzte Brille hilft.
Leider war es mir noch nie vergönnt einen Wolf aus der Ferne zu sehen, geschweige einem zu begegnen.
Jagdfreunde haben eine ganze Serie von Bildern, wo Jagdhund und Wolf vor einem erlegten Stück Wild stehen.
Nichts passiert- Wolfsbegegnungen gehören inzwischen in manchen Regionen zum Förster- und Jäger Alltag.

Schon seit Schul- und Studienzeiten befasse ich mich intensiv mit den Vorfahren meiner (Jagd) Hunde, verfolge, was bei Annäherung an die Zivilisation den klugen Tieren so einfällt- und gerade darum stehe ich Aussagen wie dieser kritisch gegenüber.
Die Leiterin der Wildparkschule Eekholt, Ute Kröger, sieht das wesentlich entspannter. „Das Bundesamt für Naturschutz hat berechnet, dass in Deutschland Platz für 440 Rudel wäre.
Quelle:
http://www.ln-online.de/Lokales/Lauenbu ... -Lauenburg
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dieter
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Wendenkönig hat geschrieben: Also, ich bin voll der Meinung, der Wolf gehört zu unseren bzw. in unsere Wälder. Ein Auge drauf zu halten ist nicht verkehrt aber Hysterie und Angst, jeglicher Art, zu schüren ist vollkommen fehl am Platz. Aufklärung tut Not, nicht aufmunitionieren.
Lieber Wendenkönig,
der Wolf gehörte nicht nur im Märchen immer zur Geschichte Deutschlands und so sollte es auch wieder werden. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lia

Dieter hat geschrieben:Lieber Wendenkönig,
der Wolf gehörte nicht nur im Märchen immer zur Geschichte Deutschlands und so sollte es auch wieder werden.
Da der Wendenkönig sich zumindest mit meinen Posts auseinandergesetzt hat und meinen sachlichen Vorbehalten sogar zugestimmt hat,
bringst Du mal wieder eine Plattheit.
Scheint, dass Dir da einiges in der Diskussion entgangen ist.
Nichts gegen Meinung, wenn die aber so platt geäußert wird, anscheinend ohne einen Blick auf Aspekte und potenzielle Probleme geworfen zu haben, ist das schon traurig.
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Herdenschutzhunde in einer Umgebung wie hier: No Go in den Händen ahnungsloser Viehhalter, da gehören Hunde wie Halter ausgebildet und hohe Versicherungsummen müssen abgeschlossen werden.
Ob sich Viehhalter dazu zwingen lassen ( müssen), lass ich mal offen.


Stimme ich bedingt zu ... Die Halter müssen auf jeden Fall geschult werden. Ich habe allerdings, wie schon geschrieben, über 30 Jahre Erfahrung mit Herdenschutzhunden. Ich frage Dich jetzt, wie bildest Du einen Herdenschutzhund aus, hast Du es schon getan oder kennst Dich mit den natürlichen Lebens- und Verhaltensbedingungen dieser Tiere aus?
HSH sind hier ein Nogo? Wie bereits erwähnt sind hier bei uns mehrere in den Herden integriert.

Das stimmt nach meinen Informationen nicht, gezahlt wird nach aktuellem Marktwert.

Meine Info von einem betroffenen Halter ist anders (Länderbedingt?)

Wer will es den Tieren verargen? Gar mit Moral kommen?
Das Thema Wolf ist vielschichtig, mehrdimensional. Weder die Natur-Romantik-Brille noch die rein wirtschaftliche oder mit alten Ängsten besetzte Brille hilft.


Hatte ich ähnlich dokumentiert

Jagdfreunde haben eine ganze Serie von Bildern, wo Jagdhund und Wolf vor einem erlegten Stück Wild stehen.
Nichts passiert- Wolfsbegegnungen gehören inzwischen in manchen Regionen zum Förster- und Jäger Alltag.


Das ist ganz sicher so aber wieviele von den Fotoserien sind durch Kamerafallen (Fotofallen) entstanden?

Bei uns ganz in der Nähe ist das Wolfsinformationszentrum Rietschen. Dort kann man wunderschöne Fotoserien der Art anschauen, wie Du sie beschrieben hast.

Wir sind zwar nicht ganz und in allem einer Meinung aber das ist ja das schöne an diesem Disput. Ich freue mich hier jemanden gefunden zu haben der sich ernsthaft mit diesen schönen Tieren befasst und nicht nur Märchen und Sagen zu Rate zieht oder über etwas spricht was er nur vom Hörensagen kennt.
Vielen Dank!
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Lia

Ich frage Dich jetzt, wie bildest Du einen Herdenschutzhund aus, hast Du es schon getan oder kennst Dich mit den natürlichen Lebens- und Verhaltensbedingungen dieser Tiere aus?
HSH sind hier ein Nogo? Wie bereits erwähnt sind hier bei uns mehrere in den Herden integriert.
Ich werde mich hüten, einen HSH ausbilden zu wollen. :mrgreen:
Nicht die Gene des Wolfes, die zu mir und meinem Umfeld passen.
Zu zwei: Ja, ein wenig. Zumindest in den Pyreneen.
Nur sind diese natürlichen Lebensbedingungen in meinem hiesigen Umfeld nicht gegeben. Trotz ländlicher Umgebung. Die ist nur in jeder Hinsicht anders strukturiert als in Brandenburg und in der Lausitz oder auch auf den hiesigen ehemaligen Truppenübungsplätzen. Wölfe sind da eher zu integrieren als HSH, trotz Waldarmut.
Wie das Wild, so der Wolf- offene Feldlandschaft wird zum Lebensraum.
Und zur Todesfalle, wie für anderes Wild auch, weil die Kulturlandschaft von Autobahnen, stark befahrenen Bundes- und Landstraßen und Eisenbahntrassen durchzogen ist. Verkehrsopfer hatten wir- gleich der erste Rückkehrer in den Norden wurde 5 Km von meiner Haustür überfahren, die Liste wird leider länger. ( Über Rehe, Wildschweine, Damwild, das täglich von der Straße gezogen wird, redet man ja kaum...)
Da immer weniger Vieh auf den Weiden steht, wird sich die Frage der HSH nicht so stellen, und auf den Deichen, wo Schafherden wegendes Küstenschutzes grasen, na ja, da werden wir zwischen Frühjahr und Herbst mit Wolfsrissen leben müssen, weil effektive Wolfsabwehr, Küstenschutz und Tourismus nicht durchgegend kompatibel sind.
Wobei unerzogene einheimische und Touristenhunde wesentlich mehr Schaden anrichten als ein ganzes Wolfsrudel. :twisted:
Meine ureigensten Erfahrungen mit Herdenschutzhunden, oder die eines gesamten Dorfes:
Negativ. Owtscharka, Polski Owszarek, Kangal. Gehören so nicht in die Hände der allermeisten Halter.
Ist aber kein Hundeforum hier.
Wolf: Willkommen. Wir müssen teilen. Ganz sicher. Genauso sicher wird der Mensch um des Wolfes willen in manchen Gegenden zu Umsiedlungsmaßnahmen greifen müssen. Nicht zur Vernichtung, das ganz sicher nicht.
Mein "Wolfsherz" schlägt, abseits von Büchern hier:
http://www.wolfsinfozentrum.de/
Wendenkönig
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Zu dieser Antwort kann ich nur alle meine vorhandenen Daumen heben. :angel:
Hier kann ICH gar keine Antwort geben weil ich zu 100% mit Dir übereinstimme. Ich wusste ja auch nicht in welcher Gegend Du wohnst und muss nun natürlich anerkennen, dass man unsere Landstriche nicht miteinander vergleichen kann. Deine Einwände gegen meine Sicherungstipps sind jetzt auch verständlich. Bei uns sind die Gegebenheiten eben total anders.
Das Problem mit den Verkehrsadern ist bei uns allerdings auch existent. LEIDER! Aber einige Kompromisse müssen eben eingegangen werden.
Ich hoffe nur, dass in allen Belangen das beste draus gemacht wird.

Übrigens hat mich Dein erster Satz in Deinem Antwortschreiben angesprochen! Du weißt tatsächlich wovon Du schreibst! Leider kenne ich auch andere "Kenner und Könner"dieser Materie. Noch mal, beide Daumen hoch :!:
Sorben sind wir nicht, Wenden dürfen wir nicht sein also sind wir Deutsche (wendisches/ slavisches Sprichwort)
Lia

Danke fürs Kompliment. :oops:
Mein Blick und meine kynologischen Kenntnisse reichen tatsächlich über den Rand der Jagdhunde- Schüssel hinaus. :mrgreen:
Gerade die unterschiedlichen genetischen Anlagen des Wolfes, die in unseren so verschiedenen Hunderassen herausgezüchtet wurden, sind so faszinierend.
So, und nun mal abschließend einen Bogen zum Parallel-Gesellschafts-Thema:
Kangals sind inzwischen in bestimmten türkischen Kreisen Status-Symbole geworden....
Der Kangal, der meinen Rüden abends hinterrücks angefallen und schwer verletzt hat, war zunächst in der Hand junger Macho-Türken, zu Gast bei einer deutsch- türkischen Familie, die es ganz toll fanden, wenn Menschen mit und ohne Hund sich eilends auf die andere Straßenseite begaben, wenn der Hund fixierte und mit klar erkennbarer Aggression Front machte...
Die Typen verschwanden dann irgendwann, es gehen Gerüchte, die letzte Aufforderung, sich adäquat zu verhalten und den Hund entsprechend zu erziehen, sei unfreundlicherer Art gewesen.
Hund blieb, und er sollte noch reichlich Schaden anrichten.
Wendenkönig
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:clap: jepp, unser Thema haben wir auf den Punkt herausdiskutiert :thumbup:
Sorben sind wir nicht, Wenden dürfen wir nicht sein also sind wir Deutsche (wendisches/ slavisches Sprichwort)
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Nemeth
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Zu der Problematik einen interessanten Artikel in der Sächsischen Zeitung von heute

"Sächsische Wolfsrudel verschwinden spurlos"
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen
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Barbarossa
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Wendenkönig hat geschrieben::clap: jepp, unser Thema haben wir auf den Punkt herausdiskutiert :thumbup:
Cherusker » 03.02.2015, 19:16

Die Wölfe werden in Deutschland kaum Überlebenschancen haben, wenn man bedenkt was für schießwütige Jäger frei rumlaufen.
Vor ein paar Tagen hat in Osthessen ein holländischer Jäger einen Labrador unmittelbar neben seinem Herrn (es heißt 3m Entfernung) erschossen.
Vor einem Jahr hat ein 80jähriger Jäger in Teltow eine Labradorhündin erschossen, weil er behauptet, daß der Hund gewildert hat. Aber es ließen sich im Schnee überhaupt keine Beweise für die Anwesenheit eines anderen Tieres (hier soll es ein Reh gewesen sein) finden. Vielmehr soll sich der Besitzer unmittelbar der Schußlinie befunden haben.
Am 24.1. hat ein 77jähriger Jäger bei seiner nächtlichen Jagd (23Uhr) im Herzogtum Lauenburg ein Pony erschossen. Er hielt es irrtümlich für ein Wildschwein. Anscheinend ist hier ein Besuch beim Augenarzt dringend erforderlich.
All diesen Jägern gehört der Jagdschein auf Lebenszeit abgenommen.
Bei fast 370.000 Jagdscheinbesitzern in Deutschland muß man sich fragen, wie hoch die Überlebenschance eines jagenden Wolfes wohl lautet ? So kann jeder "blinde" Jäger, der einen Wolf erschossen hat, behaupten, daß er glaubte er müsse ein Reh vor einem wildernden Hund retten.
In Deutschland müßte es grundsätzlich verboten werden, daß ein Hund in der Natur erschossen wird. Es kommen vielmehr Wildtiere durch den Straßenverkehr um als das sie von Hunden gerissen werden. Aber noch eine Zahl ist interessant: jährlich kommen ca. 40 Menschen durch Jäger in Deutschland zu Tode !

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dieter » 04.02.2015, 09:20

Lieber Cherusker,
vor allem bei Treibjagden. :wink: :mrgreen:

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Lia » 04.02.2015, 12:30
Cheruskrer hat geschrieben: In Deutschland müßte es grundsätzlich verboten werden, daß ein Hund in der Natur erschossen wird.


Ist in sehr vielen Kreisjägerschaften inzwischen ganz ohne Gesetz Grundeinstellung, ansonsten bin ich durchaus Deiner Meinung.
Allerdings mit der Alternative, gegen den Halter wiederholt hetzender und wildernder Hunde Ordnungsmaßnahmen samt empfindlicher Geldbußen einleiten zu können. In der Brut- und Setzzeit vor allem haben Hunde nichts auf abseits der Wege zu suchen, außer den Nachsuchen- Experten, die nach verletztem, kranken Wild oder Kitzen, deren Mutter dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen ist, suchen müssen.
All diesen Jägern gehört der Jagdschein auf Lebenszeit abgenommen.
Derzeit ist das Erschießen wildernder Hunde noch durchs BJG gedeckt, aber viele greifen inzwischen zu Ordnungsmaßnahmen im Zusammenspiel mit den zuständigen Behörden statt zur Waffe.

Andererseits darf das kein Freibrief für Hundehalter sein, ihre Tiere unbeaufsichtigt und außer Kontrolle durch Wald, Wesen und Felder laufen zu lassen. Was aber inzwischen bei vieln so üblich ist. " Der will doch nur spielen!" Das sehen wildlebende Tiere etwas anders...
Bei fast 370.000 Jagdscheinbesitzern in Deutschland muß man sich fragen, wie hoch die Überlebenschance eines jagenden Wolfes wohl lautet


Man sollte sich hüten, schwer hüten, alle Jagdschein-Inhaber in einen Topf zu werfen. Wir sind da schon sehr viel differenzierter als man so gern meint und viele sogar Wolfsfreunde, die nur dabei nicht vergessen, dass die Dinge nunmal nicht so einfach sind.
So kann jeder "blinde" Jäger, der einen Wolf erschossen hat, behaupten, daß er glaubte er müsse ein Reh vor einem wildernden Hund retten.


Straftat, und so leicht kommen die Schützen heute nicht mehr davon. :clap:
Übrigens ist nichtmal gesagt, dass es immer blinde Jäger sind, die Wölfe töten. Ich habe Wolfshasser kennengelernt, die absolut nichts mit Jagd am Hut haben. Und viele Jäger- vor allem Hundeführer, die mit der Anwesenheit von Wölfen bestens auskommen und denen es
so wenig in den Sinn käme, einen Hund wie einen Wolf zu erschießen.
Es kommen vielmehr Wildtiere durch den Straßenverkehr um als das sie von Hunden gerissen werden.


Richtig, allerdings wird sehr oft Wild von hetzenden, nicht gehorsamen, nicht wildreinen Hunden oder von Querfeldein-Läufern auf zwei Beinen auf die Straßen getrieben.
Für Wölfe gilt, wie für anderes Wild auch: Im Straßenverkehr lauert die größte Gefahr. Bislang wurden mehr Wölfe im Straßenverkehr getötet als durch Jäger.
So einfach ist es eben nicht, nichtmal im wesentlich dünner besiedelten Schweden, geschweige denn bei uns, ein für alle, Wolf, Wild,
Nutztier und Mensch Zusammenleben zu organisieren.
Aber noch eine Zahl ist interessant: jährlich kommen ca. 40 Menschen durch Jäger in Deutschland zu Tode !
Und wieviele durch den Leichtsinn von Autofahrern, ob nüchtern, bekifft oder betrunken? Wie viele durch illegalen Waffenbesitz?
Dieter hat geschrieben: Lieber Cherusker, vor allem bei Treibjagden. :wink: :mrgreen:
Nein, genau dort eben nicht! :twisted:
Dazu müsste man allerdings etwas über die unterschiedlichen Jagdarten und Jagd überhaupt wissen und sich den tatsächlichen Vorfällen beschäftigt haben. :twisted: statt mit unrecherchierten Vokabeln zu agieren.
Diese Fälle von zunächst mal Fahrlässigkeit und Außeractlassen der UVV mit den bösen Folgen finden auch unter den verantwortungsbewussten, umsichtigen Jägern keine Entschuldigung, keine Gnade, kein Verständnis.
Es gibt überall solche und solche.
Es gibt nicht " die Jäger", es gibt nicht "die Jagdgegner".
Nur Ixxxx... in beiden Gruppen.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Cherusker
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Jetzt schlagen die Wölfe zurück... :mrgreen: .nee, Spaß beiseite, am 1. Weihnachtsfeiertag ist im Gartower Forst (Landkreis Lüchow-Dannenberg) ein Jogger von 2 Jungwölfen verfolgt und auch angegangen worden, d.h. er bemerkte die Wölfe erst als einer ihn an der Hand berührte. Weil er diese vor Schreck wegriß verletzte der Jogger sich am Daumen. Danach konnte er die Wölfe durch wilde Armbewegungen und Geschrei verscheuchen. Und jetzt kommt der Skandal :evil: .....erst jetzt wurde der Fall bekannt. Angermann(CDU): "Über jede lockere Schraube in einem KKW wird informiert, aber wenn sich Wölfe in Niedersachsen einem Menschen bedenklich nähern, schweigt sich der zuständige Umweltminister aus."

Anscheinend übernehmen heute die Politiker das Denken des mündigen Bürgers. Statt sofort zu informieren, wird diese Sache unter den Teppich gekehrt. Minister Wenzel hatte angekündigt, daß alle Informationen bezüglich der Wölfe mit größter Transparenz behandelt werden sollen. So transparent sollte es diesmal wohl nicht zugehen?

Hoffentlich werden jetzt die Informationen über Wölfe und Flüchtlinge auch realitätsnah weitergegeben.....sonst wird es für beide schwer mit der "Willkommenskultur".
Paul
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Cherusker hat geschrieben:Jetzt schlagen die Wölfe zurück... :mrgreen: .nee, Spaß beiseite, am 1. Weihnachtsfeiertag ist im Gartower Forst (Landkreis Lüchow-Dannenberg) ein Jogger von 2 Jungwölfen verfolgt und auch angegangen worden, d.h. er bemerkte die Wölfe erst als einer ihn an der Hand berührte.
Bei dieser Situationsbeschreibung ist es doch wahrscheinlicher, das es sich um 2 junge Hunde handelte. Ich wäre nicht unbedingt in der Lage 2 Schäferhunde in Wolfsfärbung von Wölfen zu unterscheiden.
Auf Bildern rumänischer "Wölfe" konnte man die Einkreuzung von Hunden anatomisch erkennen, aber wenn ein Hund wie ein Wolf aussieht, könnte man ihn wohl nur genetisch unterscheiden.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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