Stadttaube hat zu Unrecht schechten Ruf

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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27.05.2012
Tauben in der Stadt
Sie wollen nur turteln
von Sebastian Leber

Die Stadttaube hat ein Imageproblem. Dabei ist das meiste, was wir über sie zu wissen glauben, blanker Unsinn. Ein Plädoyer für eine Außenseiterin...
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Der Germane
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Grundsätzlich übergehe ich Seiten sofort, die im Vorspann Werbeeinblendungen haben und diese teils mehrfach wegzuklicken sind - weitere Werbefenster sind da keine Seltenheit.

Die letzten Jahre ist die Taubenplage in meiner Stadt sowie in der Nachbarstadt gewaltig rückläufig, was mehr als angenehm ist.
Das Füttern von diesen Tauben steht unter Strafe, was nur zu begrüßen ist.

Hausbesitzer in den Städten können ihr Leid mit den Tauben klagen. Gehwege, Hinterhöfe, Fenstersimse,.. alles vollgesch....; "Taubengitter" werden angebracht, um das Verweilen dieser Tiere zu begrenzen. Unter den Brücken ist es mit der Taubenplage besonders schlimm und da geht die Stadt ebenso mit "Taubengitter" vor.
O heilig Herz der Völker, des hohen Gesanges und der göttlichen Ahnung.
Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
erschütternden Grabe.


Zum Gruße
Der Germane
sari
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Auch wenn das Thema sehr alt ist, hole ich es noch einmal hoch, ich hoffe, das ist in Ordnung, Ich finde den Artikel sehr interessant. Ich bin auch immer von der Problematik mit den Krankheiten ausgegangen.
Zu dem Absatz zu "Hundekot vs. Taubenkot": DAS ist ein weiteres, großes Problem,dass es zu bekämpfen gilt. Hundehalter in der Stadt wissen anscheinend immer noch nicht, dass sie die Hinterlassenschaften ihrer Tiere besser aufsammeln sollten. Wenn ich hier sehe, wie sie ihre Hunde teilweise mitten auf den Bürgersteig machen lassen, da werde ich fuchsteufelswild.
Und zu dem Füttern: Ist es nicht so, dass die Art des Fütterns problematisch ist? Also dass die meisten Leute mit Weißbrot oder ähnlichem (Pommes..) füttern und die Tiere das nicht vertragen?
Cherusker
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Diese Luftratten kacken doch alles zu. Aber es sind jetzt nicht mehr so viele wie früher.
Spartaner
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Manche halten auch die Elstern oder Krähen für die Ratten der Lüfte, was natürlich völllger Unsinn ist, da immer nur ein Elsternpaar ein Revier beansprucht und nicht mehrere . Bei Tauben sollten man berücksichtigen, dass sie bei Menschen noch um die Jahrhundertwende als Speise auf dem Tisch gelandet sind. Da hatten die Menschen auch nicht gesagt, dass sie Ratten verspeisen.
Tauben gehören z:B. in Vendig zum Stadtbild der Innenstadt und die Menschen haben sich daran gewöhnt. Dort wo alte empfindliche Sandsteinbauten sich befinden, können Städte Fütterungsverbote aussprechen. Dort wo Greifvögelhorste in der der Nähe sind, halte ich es nicht für sinnvoll.
Lia

Ratten der Lüfte sind weder Elstern noch Krähen. Wobei die Bestände allerdings durchaus- mit Blick auf andere Arten und auch Nebenwirkungen für Menschen im Rahmen gehalten werden müss(t)en.
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dieter
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sari hat geschrieben:Auch wenn das Thema sehr alt ist, hole ich es noch einmal hoch, ich hoffe, das ist in Ordnung, Ich finde den Artikel sehr interessant. Ich bin auch immer von der Problematik mit den Krankheiten ausgegangen.
Zu dem Absatz zu "Hundekot vs. Taubenkot": DAS ist ein weiteres, großes Problem,dass es zu bekämpfen gilt. Hundehalter in der Stadt wissen anscheinend immer noch nicht, dass sie die Hinterlassenschaften ihrer Tiere besser aufsammeln sollten. Wenn ich hier sehe, wie sie ihre Hunde teilweise mitten auf den Bürgersteig machen lassen, da werde ich fuchsteufelswild.
Und zu dem Füttern: Ist es nicht so, dass die Art des Fütterns problematisch ist? Also dass die meisten Leute mit Weißbrot oder ähnlichem (Pommes..) füttern und die Tiere das nicht vertragen?
Liebe Sari,
die Tauben vwertragen alles. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
sari
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dieter hat geschrieben:
sari hat geschrieben:Auch wenn das Thema sehr alt ist, hole ich es noch einmal hoch, ich hoffe, das ist in Ordnung, Ich finde den Artikel sehr interessant. Ich bin auch immer von der Problematik mit den Krankheiten ausgegangen.
Zu dem Absatz zu "Hundekot vs. Taubenkot": DAS ist ein weiteres, großes Problem,dass es zu bekämpfen gilt. Hundehalter in der Stadt wissen anscheinend immer noch nicht, dass sie die Hinterlassenschaften ihrer Tiere besser aufsammeln sollten. Wenn ich hier sehe, wie sie ihre Hunde teilweise mitten auf den Bürgersteig machen lassen, da werde ich fuchsteufelswild.
Und zu dem Füttern: Ist es nicht so, dass die Art des Fütterns problematisch ist? Also dass die meisten Leute mit Weißbrot oder ähnlichem (Pommes..) füttern und die Tiere das nicht vertragen?
Liebe Sari,
die Tauben vwertragen alles. :wink: :mrgreen:
Wirklich? Ganz schön robust ;) Immerhin entspricht so ein stark verarbeitetes Produkt ja nicht gerade dem natürlichen Futterbedarf, aber anscheinend haben sie sich schon angepasst.
Für mich sind es übrigens auch nach wie vor die Ratten der Lüfte ;)
Spartaner
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Ich muss hier noch ein Streichholz für die Taube brechen. Es wird immer behauptet, dass Tauben eine Unmenge von Nahrungsmittel in den Innenstädten finden. Warum ist das so? Fliegen die Tauben vielleicht in die Küche und klauen sich dort ihr Futter? Plündern sie vielleicht den nächsten Hundenapf den sie finden oder hamstern sie vielleicht wie die Eichhörnchen und vergraben Nüsse von Haselsträuchern der Stadtanlagen? Nein, es ist vielmehr so, dass Stadttauben sich als ehemalige Haustiere, was sie auch mal waren, an die Natur und Umgebung angepasst haben. Tauben finden in den Großstädten eine Unmenge von Nahrung darunter achtlos weggeworfene Pommes, Waffeln, weggeworfene Pausenbrote, Schokoladenreste etc. . Das macht die Stadt für die Tauben zu einem Schlaraffenland. Der Mensch selbst ist ein liederlicher und schmutziger Kumpan der Taube. Man braucht nur mal zu einem Einkaufzentrum auf den Parkplatz zu fahren oder vor einer Imbissbude oder an Bahnhöfen Halt zu machen und schon kann man beobachten, dass Menschen dort ihren Unrat (Essensreste) achtlos auf die Strasse werfen.
Für Tauben natürlich eingefundenes fressen, welches sie nicht ausschlagen.
Wenn ich einen Taubenhasser mal frage, warum die Tauben sich gerne beim Menschen aufhalten und was ihre natürliche Nahrung ist, dann hört man nur sinnfreies Geblabbere.
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dieter
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Nein, lieber Spartaner. Sie nehmen die Abfälle, die in der Stadt überall rumliegen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Spartaner
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dieter hat geschrieben:Nein, lieber Spartaner. Sie nehmen die Abfälle, die in der Stadt überall rumliegen. :wink:
Lieber Dieter,
wo kommen denn die Abfälle her? Man muss zudem betrachten bzw. zur Kennnis nehmen, dass Tauben eigentlich von Natur aus Körnerfresser sind. Sie wurden von Menschen zudem gemacht, was sie jetzt sind. :wink:
Die natürliche Nahrung von Vögeln sind Körner und Sämereien. Dazu gehören unter anderem Mais, Erbsen und Getreide bzw. Samen von Gräsereien. Da Tauben ausgesprochen gute Augen haben, können sie selbst kleine Futterkörner bereits aus mehreren Metern Entfernung erkennen.
Da sie auch die Körner und Sämereien nicht mit dem Schnabel öffnen können, schlucken sie diese ganz hinunter. Deswegen picken sie auch ab und zu kleine Steinchen mit auf, welche dann das Futter nach der Aufnahme zermahlen.
Lia

Da ich zu gut weiß, was Wildtauben als natürliche Nahrung zu sich nehmen- nicht immer zur Freude der Landwirte, wenn sie in großen Massen einfallen, muss ich dem Spartaner Recht geben.
Übrigens sind unsere Möwen inzwischen auch (sogar aggressive) Müllschlucker. Oder Feinschmecker. :mrgreen: Genauso dumm wie Tauben zu füttern ist die leidige Fütterei von Enten und anderem Wasserwild an Seen und anderen Gewässern, inzwischen an den Promenaden der Holsteinischen Seen verboten, weil Aufklärung und nette Bitten, nicht zu füttern, keinen Erfolg zeitigten.
Lia

Conzaliss hat geschrieben:Als ich einen älteren Herrn, der direkt neben dem Schild mit Brotresten fütterte, darauf hinwies, wurde der aggressiv...
Normal heute. Was glaubst Du, was mir passiert, wenn ich andere Hundehalter bitte, die Kacke ihres Vierbeiners von der Straße, den Grünflächen vorm Kiga oder meinem Parkplatz zu räumen? Und gar noch mit einer Tüte aushelfe?
Ich bin da rabiat, sammle die Sch.. und hänge sie den Leuten an die Haustür oder lege sie um deren Auto herum.
Stephan
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Tja die taz scheint ja sehr taubenfreundlich zu sein. Dies ist allerdings kein Grund für Verharmlosungen wie "Blumentöpfe sind gefährlicher als Tauben". Gärtner tragen üblicherweise keine Schutzkleidung gegen pathogene Keime, wenn sie in ihre Gewächshäuser gehen - Schädlingsbekämpfer, die sich mit der Hinterlassenschaft der "Turtel"-Tauben abgeben müssen schon.

Die genannten 27 Tonnen Trockenkot entsprechen rund 135 Tonnen Kot, wenn er die Taube verlässt, angereichert mit diversen Krankheitserregern wie Würmer, Bakterien, Viren und Pilze. In http://www.schaedlingskunde.de/Diverse_ ... risiko.htm findet sich eine Statistik, die 230 nachgewiesene Krankheitsfälle benennt, von denen 13 tödlich verliefen.

Richtig ist, dass die Taube lt. Infektionsschutzgesetz nicht als Schädling wie die Wanderratte eingestuft ist, dies dürfte allerdings eher dem Buchstaben des Gesetzes
§ 2 Begriffsbestimmungen

Im Sinne dieses Gesetzes ist
...
12. Gesundheitsschädling
ein Tier, durch das Krankheitserreger auf Menschen übertragen werden können,
als der Harmlosigkeit der Taube geschuldet sein, denn hier wurde wohl nur an die direkte Übertragung gedacht.

Lt. Hessischem Verwaltungsgerichtshof Az. 8 A 396/10 gelten sie wiederum unter bestimmten Umständen als Schädlinge.

Und auch das Verwaltungsgericht Stuttgart hat keine Probleme mit einem Fütterungsverbot Az.: 5 K 433/12.

Die taz bezieht sich ja auch auf ein Gutachten der technischen Unviverstät Darmstadt, das angeblich die weitgehende Unschädlichkeit des Taubenkots belege. Das Gutachten habe ich zwar nicht gefunden, allerdings eine Bezugnahme des VGH Kassel. Darin heißt es:
... Prüfungsbericht der Technischen Universität Darmstadt über den Einfluss von Taubenkot auf die Oberfläche von Baustoffen vom 26. August 2004 (Bl. 230 ff. d. A.) belegt zwar Unterschiede in der Intensität, mit der die geprüften Materialien durch aufgebrachten Taubenkot beeinträchtigt werden. Diese reichen von schweren Beschädigungen (Verfärbungen, Oxidationen, Rissen etc.) bis zu Verschmutzungen, die sich mit mehr oder weniger Aufwand beseitigen lassen. Auch solche Verunreinigungen bilden jedoch, soweit sie nicht als völlig unerheblich anzusehen sind, ...
Also schwere Beschädigungen klingt doch etwas anders als bei der taz.

Ich persönlich bleibe bei den "Ratten der Lüfte".
Freundliche Grüsse
Stephan
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Nein, lieber Spartaner. Sie nehmen die Abfälle, die in der Stadt überall rumliegen. :wink:
Lieber Dieter,
wo kommen denn die Abfälle her? Man muss zudem betrachten bzw. zur Kennnis nehmen, dass Tauben eigentlich von Natur aus Körnerfresser sind. Sie wurden von Menschen zudem gemacht, was sie jetzt sind. :wink:
Die natürliche Nahrung von Vögeln sind Körner und Sämereien. Dazu gehören unter anderem Mais, Erbsen und Getreide bzw. Samen von Gräsereien. Da Tauben ausgesprochen gute Augen haben, können sie selbst kleine Futterkörner bereits aus mehreren Metern Entfernung erkennen.
Da sie auch die Körner und Sämereien nicht mit dem Schnabel öffnen können, schlucken sie diese ganz hinunter. Deswegen picken sie auch ab und zu kleine Steinchen mit auf, welche dann das Futter nach der Aufnahme zermahlen.
Lieber Spartaner,
sehr gute Beschreibung des Verhaltens der Tauben. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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