Barbarossa hat geschrieben:Der Staat dürfe hier nicht regulieren. Letztlich bleibt aber auch mit diesem Gesetz eine Grauzone und Unsicherheiten - etwa für Ärzte.
Er reguliert dennoch letztlich bis in die letzten Tage eines Lebens.
Klingt erstmal gut- das Geschäft mit Leid und Tod ist strafbar.
Aber:
Die Grauzone bleibt, auch für im Hause pflegende Angehörige, so sehr sie auch vom Hausarzt mit Zusatzqualifikation Palliativ-Mediziner und Palliativnetz unterstützt werden und so klar und deutlich der Todkranke geäußert hat, dass er trotz aller palliativen Möglichkeiten seine Grenzen erreicht hat und er in Würde gehen möchte.
In der Form birgt das Gesetz für Ärzte und Angehörige wahrlich immer noch und gar noch neue Risiken und Nebenwirkungen.
Wenn die Palliativ-Medizin inzwischen einen hohen Stellenwert hat: Gut so. 1982 musste mein Vater, obwohl die Klinikärzte an die Grenzen des damals Denkbaren gingen, elend ersticken.
1998 war der Hausarzt meiner Schwiegermutter mutig- in Endstadium Darmkrebs Opiate zu verabreichen, galt vielfach noch als Tabu.
2007 begann die Hin- und Herschieberei meiner Mutter zwischen Pflegeheim und Klinik, dem wir allerdings aus medizinischer wie juristischer Sicht ein Ende setzen konnten. Ein würdiges Sterben in einer Klinik war dann möglich, ohne jedwede Sterbehilfe, aber auch ohne künstliche Verlängerung des Leidens.
2010 war Palliativ-Medizin und Sterben zuhause schon ein Begriff, dennoch braucht es von Arzt und Palliativ-Team Vertrauen in den Patienten und die Angehörigen- und umgekehrt.
Ich weiß zu gut, wovon ich schreibe, und drum sehe ich dringenden Nachbesserungsbedarf.