Leonard(o) Conti - Verbrecher im weissen Kittel

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Leonard(o) Conti - Verbrecher im weissen Kittel

von Orianne » 06.10.2014, 15:13

Der im Tessin geborene Arzt Leonardo Conti (* 24. August 1900 in Lugano/Schweiz) wurde während des Dritten Reichs zum Reichsgesundheitsführer und SS-Brigadegeneral (Obergruppenführer) ernannt. Er war überzeugter Anhänger der von den Nationalsozialisten propagierten Rassentheorien. In seiner Funktion als Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit, war er mitverantwortlich für die Euthanasie-Morde an psychisch Kranken und befürwortet medizinische Experimente an Gefangenen der Konzentrationslager. Am Ende des Krieges wurde er verhaftet und nahm sich im Gefängnis vor den Nürnberger Prozessen das Leben ( 6. Oktober 1945 in Nürnberg). Zeitzeugen und Ueberlebende errinnern sich an eines der dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte.

Bild
Bild aus meiner Sammlung.

Contis Vater Silvio, ein Postbeamter, war Schweizer. Die Eltern liessen sich 1903 scheiden. Seine deutsche Mutter, Hanna genannt Nanna Conti (geb. Pauli), wurde in der Zeit des Nationalsozialismus Leiterin der Reichsfachschaft Deutscher Hebammen (später: Reichshebammenschaft).

1915 erhielt Conti die deutsche Staatsbürgerschaft. Drei Jahre später legte er am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin ein Notabitur ab. Danach stellte er sich als Kriegsfreiwilliger (Kanonier) in den Dienst des Artillerie-Regiments Küstrin. Leonardo Conti studierte von 1919 bis 1923 in Berlin und Erlangen Medizin. Während dieser Zeit war er zusammen mit seinem Bruder Silvio Conti in der völkischen Studentenbewegung aktiv. Noch während seiner Studienzeit versuchte er alle nichtkorporierten Studenten in der Deutschen Finkenschaft zusammenzufassen, deren Mitgründer er war. 1923 legte er sein Staatsexamen ab. Die Approbation erhielt Conti 1925 - Im selben Jahr wurde er Über Weichteilplastik im Gesicht promoviert.

1925 heiratete Leonardo Conti Elfriede von Meerscheidt Hüllessem aus Berlin.

Nach der Machtergreifung arbeitete Conti ehrenamtlich für das Reichsministerium des Innern. Im Februar 1934 wurde Conti Gauamtsleiter Berlin des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP. Am 12. April 1934 wurde er von Hermann Göring zum Preußischen Staatsrat ernannt. Noch im selben Jahr wurde er Abteilungsleiter für Volksgesundheit bei der NSDAP-Reichsleitung.

1935 wurde Conti SS-Oberführer zur „besonderen Verwendung“ im Stab des „Reichsführers SS“, ein Jahr später Stadtmedizinalrat in Berlin (seit dem 1. November). 1936 war er Leiter des ärztlichen Gesundheitsdienstes der Spiele der XI. Olympiade. Ausserdem wurde Conti 1936 Lehrbeauftragter für Öffentliches Gesundheitswesen an der Berliner Universität.
Am 30. Januar 1938 wurde er SS-Brigadeführer. 1939 wurde Conti in der Nachfolge von Gerhard Wagner zum Reichsgesundheitsführer, dann zum Reichsärzteführer und im September zum Staatssekretär als Nachfolger von Arthur Gütt im Reichsinnenministerium ernannt. Zudem übernahm er das NSDAP-Hauptamt für Volksgesundheit. Ab 1939 war er zudem Leiter des „Hauptamtes für Volksgesundheit“ und Leiter des NSD-Ärztebundes. Im August 1941 wurde er Mitglied des Reichstages.

Leonardo Conti gehörte zu dem Personenkreis, dem im Januar 1940 im Alten Zuchthaus Brandenburg die Tötung von Menschen in einer Gaskammer* und zu Vergleichszwecken die Tötung mit Injektionen vorgeführt wurde. Conti soll dabei selbst Injektionen vorgenommen haben. Diese sogenannte „Brandenburger Probevergasung“ war Teil der Vorbereitungen der Aktion T4, der massenhaften Tötung von Kranken und Behinderten. Neben den „Euthanasie“-Programmen war Leonardo Conti zudem an Fleckfieberversuchen im KZ Buchenwald beteiligt.

*Dabei wurde auch mit Panzermotoren "experimentiert". Das "Programm" T4 diente zur "Auslöschung" "unwerten Lebens", dazu musste noch eine Methode gefunden werden, bei der die Täter keine oder wenige Skrupel bekamen, denn das Gewissen meldete sich beim manchem früher oder später doch.

Quellen: Eigene Aufzeichnungen, Meta

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