Vereinigte Staaten von Europa

Antwort erstellen


Diese Frage dient dazu, das automatisierte Versenden von Formularen durch Spam-Bots zu verhindern.
Smileys
:shifty: :shh: :problem: :lolno: :eh: :crazy: :clap: :angel: :wtf: :D :) :( :o :shock: :? 8) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :wink: :!: :?: :idea: :arrow: :| :mrgreen:
Mehr Smileys anzeigen

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: Vereinigte Staaten von Europa

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Ruaidhri » 11.12.2017, 20:39

Barbarossa hat geschrieben:Ich weiß nicht, welcher Teufel Martin Schulz da reitet,
Das weiß ich auch nicht, und ich sehe auch keine wirklich klareLinie, wie das funktinieren soll.
Ich will ein einiges Europa, meinethalebn auch in vielem vereintes Europa- gleiche Steuern, Sozialgesetzgebung etc, aber ich will keinen europäischen Einheitsbrei.
Barbarossa hat geschrieben:n Deutschland hat man eine Volksabstimmung zum Euro wohlweißlich vermieden und ich kenne persönlich auch niemanden in meinem Umfeld, der damals für die Euroeinführung gestimmt hätte.
Davon wieder gab es viele in meinem Umkreis, was wieder -ohne negativen Unterton gemeint, die unterschiedlichen Entwicklungen über Jahrzehnte in Ost und West widerspiegeln mag.
Barbarossa hat geschrieben:Ich weiß nur, ich bin Deutscher! Begriffe, wie Nationalstolz und Patriotismus haben für mich noch eine wichtige Bedeutung.
Damit kann ich zwar für mich persönlich wenig anfangen, bin eher Schleswig-Holsteinerin mit Migrationshintergrund  dass ich mich mit Deutschland und Nation identifiziere,  Deutschland ist mir nicht näher als andere EU-Länder, manchmal sogar ferner bis fremd, dennoch:
Nicht nur Deutsche werden das so sehen wie Du, sondern Franzosen, Dänen, Polen, etc. wenn das so kurzfristig erzwungen werden soll. Da muss noch sehr viel mehr zusammenwachsen, auch und gerade im gegenseitigen Verständnis der der Kulturen, bis die Nationalismen verschwinden und man Eupoäer*In mit diesem oder jenem Usprung ist.. Ganz abgesehen von der ökonomischen Unmöglichkeit.
Barbarossa hat geschrieben: Gerade bei Pleiteländern wie Griechenland erkennt man die Schwierigkeiten bei solchen ,,Vereinigungen'', denn wer will schon gern für Schulden zahlen, die andere gemacht haben?
Ganz unschuldig waren die deutschen Regierungen nicht, und gut dran verdienen tut der Staat immer noch an Griechenlands Pleite. Zu Europa gehört eben auch Solidarität, nur war die etwas erzwungen. Andererseits: Wer um das Elend in Griechenland weiß, dass der rigide Sparkurs heraufbeschwor, könnte auf Idee kommen, den Menschen zu helfen, denen der Staat nicht helfen kann und darf. Viele tun es privatim, wobei das weniger telegen ist als das "Refugees welcome!" 2015
Barbarossa hat geschrieben:Andererseits habe ich den Verdacht, dass die eine oder andere Mitgliedschaft insgeheim von vorn herein nur zur Geldabschöpfung aus Brüssel angedacht war.
Der Verdacht dürfte sehr begründet sein. Polen, Tschechien, Ungarn-  Geld und Solidarität bitte nur in eine Richtung. Gerade diese genannten Beispiele zeigen, dass manche Länder nicht reif sind für diesen Schritt über die eigenen engen Grenzen hinaus. Gezielter, und mit den Bürgern und Bürgerinnen auf geeintes, einiges Europa hinzuarbeiten: Absolut richtig, aber Identitäten aufzugeben, muss nicht sein,  doch weniger Nationalismus, der immer latent gefährlich ist, wäre gut.
Gut Ding will Weile haben, auch die Kern- und Gründungsstaaten brauchten Zeit, bis man sich besser kannte und verstehen lernte.

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Barbarossa » 11.12.2017, 12:49

Auf dem derzeit stattfindenden SPD-Parteitag hat Parteichef Martin Schulz das Jahr 2025 genannt, in dem die ,,Vereinigten Staaten von Europa'' als Föderation aus der EU heraus mit einer gemeinsamen Verfassung entstehen sollen. Alle EU-Länder, die einer solchen Verfassung nicht zustimmen, sollten seiner Ansicht nach die EU automatisch verlassen.
Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland ... -2025.html
 
Kommentar von mir:
Ich weiß nicht, welcher Teufel Martin Schulz da reitet, aber es müsste dazu in jedem EU-Land Volksabstimmungen geben. Und schon die Volksabstimmungen zur Euroeinführung waren wohl mehr als ernüchternd. In Deutschland hat man eine Volksabstimmung zum Euro wohlweißlich vermieden und ich kenne persönlich auch niemanden in meinem Umfeld, der damals für die Euroeinführung gestimmt hätte. 
Bei einem solchen Verfassungswerk wird man eine Volksabstimmung aber nicht vermeiden können - auch nicht in Deutschland. Ich weiß noch nicht genau, was ich davon halten soll. Ich weiß nur, ich bin Deutscher! Begriffe, wie Nationalstolz und Patriotismus haben für mich noch eine wichtige Bedeutung und so etwas wie eine gemeinsame Europäische Nation halte ich - wenn überhaupt - für Zukunftsmusik und in diesem Jahrhundert nicht mehr für realisierbar. Zudem will ich sogar die Frage in den Raum stellen, ob das wirklich wünschenswert ist. Gerade bei Pleiteländern wie Griechenland erkennt man die Schwierigkeiten bei solchen ,,Vereinigungen'', denn wer will schon gern für Schulden zahlen, die andere gemacht haben?
Oder will Martin Schulz bestimmte EU-Länder nun ,,zu ihrem Glück zwingen'', nach dem Motto: ,,Wenn ihr euch weiterhin nicht an die Verträge der EU halten wollt, dann seit ihr draußen''? Das könnte aber nach hinten losgehen, weil es eine Austrittswelle von Mitgliedsländern auslösen könnte. 
Andererseits habe ich den Verdacht, dass die eine oder andere Mitgliedschaft insgeheim von vorn herein nur zur Geldabschöpfung aus Brüssel angedacht war. So etwas wie ,,gemeinsame Werte'' aller Mitglieder vermisse ich derzeit vor allem in der Flüchtlingsfrage, so dass sich die EU auf diese Werte wohl eher nicht subsumieren lässt - jedenfalls nicht im Moment.

Edit: 
Ich habe den Kommentar hier als Artikel eingestellt: http://blog-politik.de/vereinigte-staat ... a-ab-2025/


(Übrigens kann sich jeder mit seinen Gedanken zu einem Thema im Politik-Blog verewigen. Dazu einfach an mich oder Ralph per PN herantreten. Ok?)

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Renegat » 10.12.2015, 14:32

Dies ist ein alter Mammutthread und ich weiß gar nicht mehr genau, was auf den 30 Seiten schon alles diskutiert wurde. Aus meiner Erinnerung ging es auch um das Zusammenwachsen in der EU und übersichtliche Strukturen.

In letzter Zeit haben wir uns realpolitisch noch weiter vom Ziel eines gemeinsamen Europas entfernt, so mein Eindruck.
Da können doch nicht nur die Flüchtlinge dran schuld sein, diese Diskussion bitte nicht hier sondern in http://geschichte-wissen.de/foren/viewt ... 057#p61057

Mich interessiert, was darüberhinaus die Gründe sind, für die nationalen Egoismen, dieses gedankliche Haltmachen an der eigenen Nationalstaatsgrenze.
Liegt es vielleicht daran, dass man sich echte Kleinstaaterei und deren gravierende Nachteile gar nicht mehr vorstellen kann?

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Lia » 13.05.2014, 19:14

ich sehe in Europa keine Regierung, auch nicht die Regierungen von Belarus, der Türkei oder sogar Russland, die berechtigen eine Regierung mit Gewalt zu stürzen. Die Möglichkeiten, die Du aufzählst, sind sogar in den von mir genannten Staaten nicht gegeben. Bei Gewaltanwendung ist immer Vorsicht geboten.
Demokratisch gewählte und nach den Regeln der Demokratie handelnde Regierungen laufen eher nicht Gefahr, von demokratisch gesonnen Bürgern gewaltsam gestürzt zu werden.
Nicht allein die Frage, ob sie demokratisch gewählt wurden, sondern wie sie im weiteren handeln, muss entscheidend sein.
Hitler ist durch demokratische Wahlen an die Macht gekommen- hätte der also nicht gewaltsam gestürzt werden dürfen?
Diktauren, die sich unterm dünnen Mäntelchen der Demokratie tarnen, dürfen- so es gewaltfrei nicht geht- auch mit Gewalt gestürzt werden.

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Schandi » 13.05.2014, 18:48

Lia hat geschrieben: Derzeit ist es ein Vereintes Europa der Banken, der Lobbys und der Bürokraten, die die Menschen eher trennen statt einen.
Damit ist die aktuelle Situation exakt beschrieben, leider.
dieter hat geschrieben: Liebe Lia,
ich sehe in Europa keine Regierung, auch nicht die Regierungen von Belarus, der Türkei oder sogar Russland, die berechtigen eine Regierung mit Gewalt zu stürzen. Die Möglichkeiten, die Du aufzählst, sind sogar in den von mir genannten Staaten nicht gegeben. Bei Gewaltanwendung ist immer Vorsicht geboten.
Wie sagte schon Jesus: "Wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen." :wink:
Lieber Dieter,
also ich hab das nicht so verstanden, als wäre das jetzt schon akzeptabel.
Die Leute warten aber immer bis es zu spät ist, sodass die friedliche Möglichkeit fast unmöglich ist.
Viele merken erst wenn es ihnen wirklich schlecht geht (zB kaum was zu essen) und dann wird aus Wut schnell gewalt.
Ich würde mir wünschen, dass mehr Leute schneller auf die Strasse gehen, um genau solche Eskalatione, egal von welcher Seite ausgehend, zu vermeiden.

Aber so wie du das beschrieben hast muss man auch die Maidan-Bewegung verurteilen und darf die Übergangsregierung nicht einfach so anerkennen. Das war nicht alles friedlich. Und wer wirklich mit der Gewalt angefangen hat können wir bis heute nicht eindeutig sagen.
Finde es etwas widersprüchlich. Wenn eine "demokratische Regierung" Gewalt anwendet (zB Türkei) ist das zwar schlecht, aber muss mit friedlichen Demos "besiegt" werden. Aber wenn das in einem "(per Deffinition) bösen System" passiert, dann ist Gewalt gegen das System ok? Das verwirrt mich etwas.

Gruß
Tom

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Barbarossa » 13.05.2014, 18:27

dieter hat geschrieben: ich sehe in Europa keine Regierung, auch nicht die Regierungen von Belarus, der Türkei oder sogar Russland, die berechtigen eine Regierung mit Gewalt zu stürzen. Die Möglichkeiten, die Du aufzählst, sind sogar in den von mir genannten Staaten nicht gegeben. Bei Gewaltanwendung ist immer Vorsicht geboten.
Wie sagte schon Jesus: "Wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen." :wink:
Natürlich sollte es zunächst friedliche Demonstrationen geben. Aber was, wenn die Polizei anfängt, auf die friedlichen Demonstranten zu schießen?
Sich zusammenschießen lassen?
Den Tyrannen an der Macht belassen und sich selbst politisch weiterhin entrechten lassen?
Beides ist nicht akzeptabel.

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Renegat » 13.05.2014, 18:21

Lia hat geschrieben: Europa der Regionen? Guter Anfang, funktioniert sogar bei unterschiedlichen Währungen.
Wie konkret dann wirklich " Vereinigte Staaten von Europa" aussehen sollten, ist mir auch nicht so ganz klar.
Muss von den Bürgern, nicht von Bürokraten entschieden werden. Von Bürgern, die wesentlich mehr und direkter einwirken können als bislang. Wenn nicht eh schon längst nicht mehr die Politik, sondern die Wirtschaft darüber entscheidet.
Vieles aus deinem Beitrag kann ich unterschreiben. Es stimmt, die Bürger Europas sind sich schon viele Jahrzehnte näher als die Nationalstaatspolitiker wahrhaben wollen.
Über die vereinten Regionen gab es etliche Diskussionsansätze in diesem Thema. Das Problem ist nur, wie kommen wir dahin? Eines kommt bei dieser EU-Wahl ganz deutlich zum Ausdruck, die souveränen, wahlberechtigten EU-Bürger möchten was anderes als alle paar Jahre ein Schaufensterparlament wählen. Und ansonsten kaspern Merkel, Hollande, die Wirtschaftslobby und Obama irgendwas aus und die kleinen Staaten dürfen nur nicken und trotzdem sind alle unzufrieden mit den Ergebnissen, auch in den Merkel/Hollande-Staaten.

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von dieter » 13.05.2014, 16:50

Lia hat geschrieben:
Lieber Tom,
eine Regierung in Europa darf nicht mehr mit Waffengewalt gestürzt werden. Der Volkswille ist in Demos friedlich vorzubringen.
Natürlich darf eine Regierung in Europa notfalls auch mit Waffengewalt gestürzt werden: Wenn sie die Menschen- und Bürgerrechte nicht achtet. Regierungen, die eine Metamorphose von halbwegs demokratisch zu einem diktatorisch- willkürlichen Regime durchlaufen, konnten und können mitunter nicht ohne den Einsatz von Gewalt gestürzt werden.
Liebe Lia,
ich sehe in Europa keine Regierung, auch nicht die Regierungen von Belarus, der Türkei oder sogar Russland, die berechtigen eine Regierung mit Gewalt zu stürzen. Die Möglichkeiten, die Du aufzählst, sind sogar in den von mir genannten Staaten nicht gegeben. Bei Gewaltanwendung ist immer Vorsicht geboten.
Wie sagte schon Jesus: "Wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen." :wink:

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Lia » 13.05.2014, 15:55

Ich bin von Kind an zur Europäerin erzogen worden, wuchs mit dänischen, englischen und französischen Familien- Begegnungen auf, als andere noch vom Erbfeind, Besatzern und Kriegsgegnern redeten. Da waren sich Eltern, einst Kriegsgegner einig: " Nie wieder!"
1961 seine Tochter nach Wales reisen zu lassen, 1963 die nächste nach Frankreich, und umgekehrt die Austauschschüler zu sich einzuladen, sorgte noch für Aufregung bei anderen Eltern.
Als ich Nachzüglerin ab 1971 nach GB, Frankreich und Dänemark in die Austauschfamilien ging, war das schon normal.

Ganz sicherlich aber hatten diese Früh-Eupoäer Familien nicht den Moloch EU als "Europa" im Sinn, bürgerfern und mehr spaltend als einigend.
Den hatten auch wir als jüngere Generation nicht im Sinn, so wenig wie die nun schon Enkel in der EU Europa erkennen.
Nicht das Europa, was die Menschen meinen.
Vereinigte Staaten von Europa? Ja, (aber) in jedem Fall aber mit den jeweiligen Eigenheiten der Nationen, bei den Landesprachen angefangen.und keinen EU- genormten Einheitskäse, kein Einheitsgebäck, kein Einheitsbier. Keine, pardon, gleichgeschalteten Bürger ohne Mitwirkungsmöglichkeiten, wo sie wirklich wichtig wären.
Offene Grenzen? Ja.
Euro? Ja, aber...
Solidarität? Ja, aber...
Derzeit ist es ein Vereintes Europa der Banken, der Lobbys und der Bürokraten, die die Menschen eher trennen statt einen.
Keine Vereinigten Staaten, davon sind wir als Bürger dieser Staaten, so wie dem Mann auf der Straße Europa präsentiert wird, weit entfernt.
Europa der Regionen? Guter Anfang, funktioniert sogar bei unterschiedlichen Währungen.
Wie konkret dann wirklich " Vereinigte Staaten von Europa" aussehen sollten, ist mir auch nicht so ganz klar.
Muss von den Bürgern, nicht von Bürokraten entschieden werden. Von Bürgern, die wesentlich mehr und direkter einwirken können als bislang. Wenn nicht eh schon längst nicht mehr die Politik, sondern die Wirtschaft darüber entscheidet.

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von ehemaliger Autor K. » 13.05.2014, 14:00

Lia
Natürlich darf eine Regierung in Europa notfalls auch mit Waffengewalt gestürzt werden: Wenn sie die Menschen- und Bürgerrechte nicht achtet. Regierungen, die eine Metamorphose von halbwegs demokratisch zu einem diktatorisch- willkürlichen Regime durchlaufen, konnten und können mitunter nicht ohne den Einsatz von Gewalt gestürzt werden.
Das sehe ich ebenfalls so. Die Regierung Janukowitsch war demokratisch gewählt worden, hat sich aber nicht an demokratische Spielregeln gehalten. Deshalb war der Kampf gegen sie durchaus legitim. Die Maidan-Demonstranten waren aber alles andere als gewaltfrei gewesen. Sie stürmten und besetzten öffentliche Gebäude wie das Rathaus in Kiew oder den Fernsehsender, sie errichteten Barrikaden auf dem Maidan und sie blockierten die Straßenzüge. Viele von ihnen laufen herum in Kampfanzügen, Stahlhelmen, Knüppeln, Schilden, Stangen. Äußerlich unterscheiden sie sich nicht von den prorussischen Milizen im Osten des Landes. Manche Demonstrationen verliefen in Kiew äußerst gewaltsam. Die Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Ordnungskräften wurden immer brutaler und es ist schwer zu sagen, wer dann angefangen hat.

Die Anti-Maidan Demonstranten im Osten der Ukraine setzen von Anfang an auf Gewalt, weil sie am Beispiel der Westukraine gesehen haben, das man mit einer solchen Strategie Erfolg hat. Sie kopieren ihre Vorgänger und besetzen auch öffentliche Gebäude, stellen eigene Ordnungskräfte auf, bewaffnen sich. In einigen Provinzen haben sie vielleicht sogar die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Man wird mit diesen Leuten reden müssen, auch wenn es schwer fällt. Diese beiden kuriosen Volksrepubliken, die sich unabhängig erklärt haben, sind nicht lebensfähig. Sie können keine Renten auszahlen, keine Gehälter, nichts, und an einer Unabhängigkeit der leeren Kassen wird die Bevölkerung wenig Freude haben. Sie können sich nur Russland anschließen oder sie müssen sich mit Kiew vertragen. Aber man muss dort ein offenes Ohr haben.

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Schandi » 13.05.2014, 00:43

Lia hat geschrieben: Natürlich darf eine Regierung in Europa notfalls auch mit Waffengewalt gestürzt werden: Wenn sie die Menschen- und Bürgerrechte nicht achtet. Regierungen, die eine Metamorphose von halbwegs demokratisch zu einem diktatorisch- willkürlichen Regime durchlaufen, konnten und können mitunter nicht ohne den Einsatz von Gewalt gestürzt werden.
Stimme ich voll zu.
dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
eine Regierung in Europa darf nicht mehr mit Waffengewalt gestürzt werden. Der Volkswille ist in Demos friedlich vorzubringen. :wink:
Das Problem ist doch, dass in einem demokratischen Rechtsstaat ein Sturz weder notwendig, noch sinnvoll ist.
Ist einem Unrechtsstaat ist es friedlich nahezu unmöglich.

Viele westliche Staaten gehen leider immer weiter (wenn auch nur in kleinen Schritten) Richtung Unrechtsstaat.
Was zB. hat das EU Parlament mit Demokratie zu tun?
Wie kann die Staatgewalt vom Volk ausgehen, wenn viele Entscheidungen "geheim" sind, sodass man gar nicht weiß, was die eigentlich machen?
Foltergefängnisse, bestrafung Obdachloser (nur weil Sie im freien schlafen), oder Drohnenkriege, ... hat man auch nicht in einem Rechtsstaat.


Gruß
Tom

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Lia » 12.05.2014, 16:49

Lieber Tom,
eine Regierung in Europa darf nicht mehr mit Waffengewalt gestürzt werden. Der Volkswille ist in Demos friedlich vorzubringen.
Natürlich darf eine Regierung in Europa notfalls auch mit Waffengewalt gestürzt werden: Wenn sie die Menschen- und Bürgerrechte nicht achtet. Regierungen, die eine Metamorphose von halbwegs demokratisch zu einem diktatorisch- willkürlichen Regime durchlaufen, konnten und können mitunter nicht ohne den Einsatz von Gewalt gestürzt werden.

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von dieter » 12.05.2014, 15:37

Schandi hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Tom, auch wenn das nicht klar sein sollte, berechtigt das die prorussischen Demonstranten nicht mit Waffengewalt Bürgermeisterämter oder Polizeistellen zu stürmen. :evil:
Stimmt, aber genau dieses Ereignis wurde als Grund genommen die Regierung zu stürzen, also ist die Frage sehr wichtig.

Gruß
Tom
Lieber Tom,
eine Regierung in Europa darf nicht mehr mit Waffengewalt gestürzt werden. Der Volkswille ist in Demos friedlich vorzubringen. :wink:

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von Schandi » 12.05.2014, 01:38

Barbarossa hat geschrieben: Im gesamten Ostblock haben friedliche Demonstrationen zum Zusammenbruch der Regime geführt. Rumänien ist da eine "etwas unrühmliche" Ausnahme. Ist ja nun auch noch nicht so lange her.
OK.
Barbarossa hat geschrieben: Dass die von dir angegebenen Quellen allesamt russisch sind, ist dir aber schon klar?
Schon wenn ich Überschriften Lese, wie "faschistische Regierung in Kiew", dann klicke ich schon weg - sorry.
Denn das ist sie nicht.
Wie es um die Pressefreiheit in Russland heute bestellt ist, kannst du hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Medien_in_ ... sefreiheit

Ich finde, du solltest deine Quellen sorgfältiger auswählen und nicht ausschließlich Putins Medienimperium zur Hand nehmen.
Nein war mir nicht bewusst. Für mich sieht das alles gleich aus.
Aber dass die Swoboda nicht Faschistisch kannst du doch nicht ernst meinen? Und ich gebe dir Recht, es ist bestimmt nicht die ganze Regierung faschistisch.
Habe das glaube schonmal gefragt. Wie würdest du es finden, wenn 3 Minister von der NPD nach einem Putsch in DE Entscheidungen treffen?

Und ich hab auch nie behauptet, dass Russland eine freie Presse hat ;)
Barbarossa hat geschrieben: Und noch zur gezeigten Polizeigewalt bei Stuttgart 21:
Die hat es tatsächlich gegeben - also auch schweres Fehlverhalten von Polizisten. Aber das hat letztlich zum Sturz von Ministerpräsident Mappus geführt. In einer Demokratie kann es natürlich auch vorkommen, dass was schief läuft, aber das hat dann Folgen für die Verantwortlichen - ganz im Gegensatz zu Diktaturen oder autoritären Regimen. Da wird derartiges kaum öffentlich bekannt, weil die Instrumente (wie z. B. freie Medien) fehlen, die das bekannt machen könnten.
Ein "Sturz" ist alles? Sitzt der in den Knast? Wurden die Ausführenden Polizisten inhaftiert?
Oder gab es auch Konsequenzen in den anderen EU Ländern?
Klar ist das immer noch besser, als in einer Diktatur, aber könnte es nicht auch besser gehen?
dieter hat geschrieben: Lieber Tom, auch wenn das nicht klar sein sollte, berechtigt das die prorussischen Demonstranten nicht mit Waffengewalt Bürgermeisterämter oder Polizeistellen zu stürmen. :evil:
Stimmt, aber genau dieses Ereignis wurde als Grund genommen die Regierung zu stürzen, also ist die Frage sehr wichtig.

http://www.youtube.com/watch?v=Qo_6VW9myPw
2 ukrainische mädchen reden bei der mahnwache für frieden 2014 in münchen ~ montagsdemo 2014-05-05
Jaja, ich weiß was jetzt kommt. Die sind bestimmt bestimmt von Putin bezahlt.
Trotzdem die Frage. Was wenn die (zumindest teilweise) die Wahrheit sagen?
Was wenn die Leute dort, obwohl sie wissen das Putin nicht gut ist, das immer noch als bessere Alternative sehen, als die aktuelle Regierung?
Hätten die "pro Russen" in Odessa nicht auch einen Prozess verdient, statt verbrannt zu werden?

Gruß
Tom

Re: Vereinigte Staaten von Europa

von dieter » 11.05.2014, 16:38

Schandi hat geschrieben:[Lieber Tom,
auf dem Maidan wurden über 100 Demonstranten von Scharfschützen ermordet, der Präsident floh aus dem Land. Das berechtigt aber nicht proruss. Demonstranten Bürgermeisterämter oder Polizeistellen mit Waffen zustürmen. :evil:
Wie Barbarossa schon richtig geschrieben hat ist bis heute nicht klar, wer wirklich geschossen hat.
Barbarossa hat geschrieben: Lieber Tom, auch wenn das nicht klar sein sollte, berechtigt das die prorussischen Demonstranten nicht mit Waffengewalt Bürgermeisterämter oder Polizeistellen zu stürmen. :evil:

Nach oben