Warum gab es Kreuzzüge?

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Re: Warum gab es Kreuzzüge? Deus vult!

von say » 07.07.2020, 13:00

Marek1964 hat geschrieben:Warum es Kreuzzüge gab? Eine einfache Antwort: Deus vult!
Servus
Ich unterstütze dich voll und ganz

Re: Warum gab es Kreuzzüge?

von MarcelderLucker123 » 05.12.2016, 10:47

Dietrich, Marek hat leider recht.
Trotzdem hast du enorm viel Skill ;-)

Re: Warum gab es Kreuzzüge? Rettung oder Untergang von Byzan

von Marek1964 » 29.11.2014, 21:12

Dietrich hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben:Eine weitere Frage, zu der mich Deine Antwort interessieren würde, Dietrich, ist ob die Kreuzzüge Byzanz dessen Untergang beschleunigt haben oder immerhin einen Aufschub erreichten?
Diese Frage ist in vielen Foren endlos diskutiert worden und zur Beantwortung müsste man einen gesonderten Thread aufmachen.
Mach ich doch glatt. Hier geht es zum Thema Untergang von Byzanz: Durch Kreuzzüge beschleunigt oder verzögert? weiter

http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =55&t=4980

Re: Warum gab es Kreuzzüge? Rettung oder Unterganz von Byzan

von Spartaner » 29.11.2014, 21:08

Dietrich hat geschrieben:
Diese Frage ist in vielen Foren endlos diskutiert worden und zur Beantwortung müsste man einen gesonderten Thread aufmachen. Als Kurzantwort nur dies: Insbesondere der Vierte Kreuzzug, der mit der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer endete, war sicher ein wesentlicher Grund (von mehreren), der zum Untergang von Byzanz führte.
Daran war wahrscheinlich der Zwist zwischen oströmischer und weströmischer Kirche Schuld . Hätten die Byzantinier ihre logistische Hilfe beim 3. Kreuzzug nicht verweigert, wäre der 4 . Kreuzzug nicht gegen die Byzantinier geführt worden.

Re: Warum gab es Kreuzzüge? Rettung oder Unterganz von Byzan

von Dietrich » 29.11.2014, 16:06

Marek1964 hat geschrieben:Und Du wirst sie uns sicher gleich erläutern oder?
Für die Kreuzfahrer konnten verschiedene Gründe ausschlaggebend sein. Das religiöse Motiv war zwar nicht das einzige, das einen Ritter zum Aufbruch ins Heilige Land veranlasste, aber es war ursprünglich wohl das entscheidende. In der damaligen Zeit breitete sich die Gottesfriedensbewegung aus, die dafür sorgte, dass sich die Ritter bei ihren Fehden an gewisse Regeln hielten, die vor allem den Schwachen, den Kirchen und den Geistlichen Schutz bieten sollten. Friedensbrecher mussten verfolgt werden. So kam es zu einer Verchristlichung der Ritter, die nun eine neue Aufgabe suchten und sie im Kreuzzug fanden. Fulcher von Chartres, ein Kreuzzugschronist, fasst diesen Gedanken zusammen indem er sagt, "aus Räubern sollten Soldaten Gottes werden".

Ein anderer wichtiger Grund bezog sich auf den Adel. Oft waren es nachgeborene Söhne, die kein nennenswertes Erbteil erlangten und sich auf eigene Faust durchschlagen mussten. Von einem Kreuzzug erhofften sie Zuteilung von Land in Palästina, das zu einer kleinen Baronie ausgebaut werden konnte und ein standesgemäßes Leben erlaubte. Ferner war natürlich sowohl Abenteuerlust als auch Beutegier bei manchen im Spiel. Wie stark die Beutelust war, zeigt sich an der gnadenlosen Ausraubung und Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer anlässlich der Eroberung dieser Metropole im Vierten Kreuzzug.

Von der Gottgefälligkeit und Gerechtigkeit ihrer Sache waren die Kreuzfahrer ebenso überzeugt wie ihre muslimischen Gegner, die den Dschihad als Gebot Allahs betrachteten, das im Koran verankert war. Dass es daneben auch Kreuzfahrer gab, die aus Abenteuer- und Beutelust, aus wirtschaftlicher Not oder aus Ruhmsucht ins Heilige Land zogen, habe ich oben erwähnt.
Marek1964 hat geschrieben:Eine weitere Frage, zu der mich Deine Antwort interessieren würde, Dietrich, ist ob die Kreuzzüge Byzanz dessen Untergang beschleunigt haben oder immerhin einen Aufschub erreichten?
Diese Frage ist in vielen Foren endlos diskutiert worden und zur Beantwortung müsste man einen gesonderten Thread aufmachen. Als Kurzantwort nur dies: Insbesondere der Vierte Kreuzzug, der mit der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer endete, war sicher ein wesentlicher Grund (von mehreren), der zum Untergang von Byzanz führte.

Re: Warum gab es Kreuzzüge? Rettung oder Unterganz von Byzan

von Marek1964 » 29.11.2014, 15:29

Und Du wirst sie uns sicher gleich erläutern oder?

Zugegeben, mein Einschub war plakativ, zu einem Thema, das mich interessiert aber wo ich eher weniger weiss. Die Grundfrage, wo mich Deine Meinung interessiert, war es christliche Solidarität, der gemeinsame Glaube, oder waren es machpolitische Interessen? Oder beides, evt, im Zeitverlauf sich überlagernd, ändernd?

Eine weitere Frage, zu der mich Deine Antwort interessieren würde, Dietrich, ist ob die Kreuzzüge Byzanz dessen Untergang beschleunigt haben oder immerhin einen Aufschub erreichten?

Re: Warum gab es Kreuzzüge? Deus vult!

von Dietrich » 29.11.2014, 15:18

Marek1964 hat geschrieben:Warum es Kreuzzüge gab? Eine einfache Antwort: Deus vult!
Die Frage ist, warum folgten so viele dem "deus vult"?

Dafür gab's durchaus verschiedene Gründe!

Re: Warum gab es Kreuzzüge? Deus vult!

von Marek1964 » 28.11.2014, 17:43

Warum es Kreuzzüge gab? Eine einfache Antwort: Deus vult!

Warum gab es Kreuzzüge?

von Dietrich » 28.11.2014, 15:24

Alle Aussagen ändern jedoch nichts daran, dass sich Byzanz in einer exsitenzbedrohenden Lage befand und daher das Abendland um Hilfe bat. Darauf bezog sich u.a. Papst Urban II.

Im Jahr 1071 erlitten die Byzantiner in der Schlacht bei Manzikert nördlich des Van-Sees eine vernichtende Niederlage. In deren Folge brach die Taurus-Grenze zusammen und die seldschukischen Türken überschwemmten ganz Kleimasien. Ihnen nach drängten weitere turkmenische Nomaden, die - leichtbewaffnet mit ihren Pferden, Zelten und Familien - sich auf den Grassteppen des anatolischen Hochlands niederließen. Sie verliehen der Invasion die volle Wucht. Die Christen ergriffen vor ihnen die Flucht, ihre verlassenen Dörfer wurden von den Eindringlingen niedergebrannt, ihre im Stich gelassenen Herden zusammengetrieben.

Ab dem Jahr 1073 standen die seldschukischen Türken vor Konstantinopel und die dramatische Lage besserte sich in den Folgejahren nicht. Das war der Zeitpunkt, der den byzantinischen Kaiser Alexios I. zu seinem Hilferuf veranlasste und Papst Urban II. im Jahr 1098 zum Kreuzzug aufrufen ließ.

Gleichzeitig war die Lage für christliche Pilger, die die Heiligen Stätten in Jerusalem besuchen wollten, außerordentlich schwierig geworden. Das lag vor allem an den ständigen Kampfhandlungen um Jerusalem, das die Seldschuken 1078 den Fatimiden entrissen und in der Stadt ein Blutbad nicht nur unter den schiitischen Fatimiden, sondern auch unter den Christen und Juden anrichteten. 1098 gab es ein erneutes Gemetzel um Jerusalem, als die Fatimiden wieder gegen die Seldschuken vorstießen und Jerusalem in ihre Hand brachten.

Das war der zweite Anstoß zum ersten Kreuzzug.

Inzwischen war auch die Reise nach Jerusalem gefahrvoll geworden. Anatolien, das unter seldschukischer Herrschaft stand, ließ sich jetzt nur noch durchqueren, wenn der Reisende eine bewaffnete Begleitmannschaft mitnahm. Selbst dann war der Weg voller Gefahren, und Kriege oder feindselige Gruppen hielten ihn oftmals auf. In Syrien waren die Verhältnisse kaum besser. Überall wurden die Straßen von Räuberbanden unsicher gemacht und in jeder kleinen Stadt versuchte der ortsregierende muslimische Herr, von den Durchreisenden eine Steuer zu erheben. Die Pilger, denen es gelang, diese Schwierigkeiten zu überwinden, kehrten erschöpft und verarmt in den Westen zurück, und ihre Erzählungen von den schrecklichen Erlebnissen sind uns überliefert.

Der Aufruf Papst Urbans II. in Clermont zum Ersten Kreuzzug im Jahr 1095 hatte also durchaus einen realen Hintergrund und die Klage über die Probleme der Christen in Vorderasien waren nicht ohne Substanz. http://www.manfredhiebl.de/urban.htm

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