Eisenzeit in Hessen

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Re: Eisenzeit in Hessen

von Cherusker » 26.03.2017, 00:12

Ja und Latenekultur ist eindeutig "KELTISCH" ! 

Re: Eisenzeit in Hessen

von Paul » 24.03.2017, 00:09

Die Eisenverarbeitung entwickelte sich kontinuirlich weiter. Es gab keinen Bruch. In Wetzlar Dahlheim wurde auch im Mittelalter Eisen gewonnen und verarbeitet, Wetzlar war bis in die Neuzeit ein Standort der Roheisengewinnung. Dann beschränkte man sich auf die Weiterverarbeitung und den Maschinenbau. Es wurde immer mehr Schrott veredelt . Auch wenn in dem Artikel nicht speziell die Latenekultur erwähnt wird. Die Lebensweise in Wetzlar, Haiger, Dünsberg ...wird als Latenekultur bezeichnet. Auf dem Stoppelberg gab es auch das Opidium, selbst wenn die Stadt Wetflaria im Tal keine Holz-Steinmauer gehabt haben sollte. Für die große Dünsbergstadt verwenden die Archäologen auch die Bezeichnung Latenekultur.

Re: Eisenzeit in Hessen

von Cherusker » 23.03.2017, 23:22

Aber kein Hinweis darauf, daß die Ubier zur Latene-Kultur gehörten. Die Latene-Kultur ist keltisch !  Weil sich hier die Kelten der Hallstatt-Kultur weiterentwickelt haben. Die Ubier wurden als germanischer Stamm bezeichnet, der Handel mit den Römern trieb. Wann sie genau im Rhein-Main-Gebiet angekommen sind, ist nicht nachvollziehbar. Aber mit Sicherheit nicht im 5 Jh. v. Chr. . Bemerkenswert ist nur, daß sich die Ubier schnell an den romanisierten Lebensstil gewöhnten. Es ist nicht auszuschließen, daß die Ubier auch Kelten assimilierten und so einer anderen Lebensart aufgeschlossener waren. Aber "Latene-Germanen" gab es nicht.... das widerspricht sich mit der germanischen Lebensweise.

Re: Eisenzeit in Hessen

von Paul » 23.03.2017, 22:47

In diesem Gebiet der hessischen Eisenverarbeitung, bis zum Rhein lebten die germanischen Ubier. Sie blieben auch in ihrer Heimat und behielten ihre Latene-Kultur, auch wenn sie in weiten Gebieten dann als Chatten bezeichnet wurden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ubier

Re: Eisenzeit in Hessen

von Cherusker » 22.03.2017, 17:27

Auch wenn man Dich enttäuschen muß.....dort haben Kelten gelebt. Die Kelten der Latenezeit haben sich dann über große Teile in Europa ausgebreitet. Im Gegensatz zur Hallstattkultur waren die Kelten der Latenezeit deutlich kriegerischer und expansionsfreudiger. Im Norden hatten sie eine Enklave bis an den Rand der Mittelgebirge (Schnippenburg, Amelungsburg, Barenburg, usw.). Dort trafen sie aber dann auf die Germanen, die dann die vielen keltischen Fluchtburgen um 3./2.Jh. v.Chr. zerstörten. Der erste große Germaneneinfall in das keltische Stammgebiet war der Kimbern und Teutonen-Zug.
Ab der Mitte des 1.Jh. v.Chr. kam .es in Ostwestfalen zu einer "Germanisierung" dieses Gebietes. Dieser Prozeß war im Zeitraum 20 - 10 v.Chr. abgeschlossen. Die Kelten wurden immer weiter gen Süden gedrängt und so erreichten die Germanen im Zeitraum 18 - 6 v.Chr. die Donau. Man kann vermuten, daß die Germanen ab 200 v.Chr. begannen sich bis ins nördliche Hessen auszubreiten und große Teile der keltischen Bevölkerung assimiliert wurden. Der Dünsberg war aber ein keltisches Oppidum, das wohl von den Römern angegriffen wurde. Im Maingebiet trafen sich dann die Römer und die Germanen und so kam es dann zu Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Römern um die Vorherrschaft in dem Gebiet. Seitdem Feldzug von Tiberius/Drusus gegen die Kelten im heutigen Süddeutschland, war das Gebiet danach nicht mehr unter keltischer Kontrolle. 

Eisenzeit in Hessen

von Paul » 20.03.2017, 14:44

An der mittleren Lahn und an der Dill, dem gesamten Westerwald zwischen Lahn und Dill gab es eine umfangreiche Eisengewinnung und Weiterverarbeitung zu hochwertigen Stahlprodukten. Insbesondere ab dem 5. Jh. vor Chr. häufen sich die Fundplätze z.B. am Dünsberg, Wetzlar, Haiger, Solms, Atzbach... In Dahlheim kamen besonders günstige Verhältnisse zusammen. Es gab Brauneisenvorkommen und über Lahn u. Dill konnten Holz und Erze herangeschafft und die Fertigprodukte abtransportiert werden. Das fruchtbare Lahntal ermöglichte eine hohe Nahrungsproduktion. mit dem Verkauf hochwertiger Eisenprodukte konnten auch Nahrungsmittel gekauft werden.

https://www.uni-bamberg.de/ufga/forschu ... ttelalter/

Die Funde zeigen auch eine Besiedlungskontinuität. Cäsar beschreibt die Bevölkerung der Ubier als zivilisierte Germanen, mit zahlreicher Bevölkerung, vielen Städten und einer großen Handelsflotte. Später wurden diese hessischen Bevölkerungen auch als Longaner und in anderen Regionen als Chatten und Matthiaker bezeichnet. Sie wurden teilweise ins thüringer und teilweise ins fränkische Reich integriert.
Rom suchte den Einfluss über die Ubier, um an ihre Eisenprodukte und viele Legionäre zu kommen. Rom lies dann auch die Besiedlung des Eburonenlandes durch Ubier zu, ohne das das westliche Lahngebiet entvölkert worden wäre. Gegen die Sueben konnten sich die Ubier/Chatten letztlich durchsetzen.

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