Selbsttötung - Sterbehilfe

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Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Ruaidhri » 07.11.2015, 11:59

Barbarossa hat geschrieben:Der Staat dürfe hier nicht regulieren. Letztlich bleibt aber auch mit diesem Gesetz eine Grauzone und Unsicherheiten - etwa für Ärzte.
Er reguliert dennoch letztlich bis in die letzten Tage eines Lebens.
Klingt erstmal gut- das Geschäft mit Leid und Tod ist strafbar.
Aber:
Die Grauzone bleibt, auch für im Hause pflegende Angehörige, so sehr sie auch vom Hausarzt mit Zusatzqualifikation Palliativ-Mediziner und Palliativnetz unterstützt werden und so klar und deutlich der Todkranke geäußert hat, dass er trotz aller palliativen Möglichkeiten seine Grenzen erreicht hat und er in Würde gehen möchte.
In der Form birgt das Gesetz für Ärzte und Angehörige wahrlich immer noch und gar noch neue Risiken und Nebenwirkungen.
Wenn die Palliativ-Medizin inzwischen einen hohen Stellenwert hat: Gut so. 1982 musste mein Vater, obwohl die Klinikärzte an die Grenzen des damals Denkbaren gingen, elend ersticken.
1998 war der Hausarzt meiner Schwiegermutter mutig- in Endstadium Darmkrebs Opiate zu verabreichen, galt vielfach noch als Tabu.
2007 begann die Hin- und Herschieberei meiner Mutter zwischen Pflegeheim und Klinik, dem wir allerdings aus medizinischer wie juristischer Sicht ein Ende setzen konnten. Ein würdiges Sterben in einer Klinik war dann möglich, ohne jedwede Sterbehilfe, aber auch ohne künstliche Verlängerung des Leidens.
2010 war Palliativ-Medizin und Sterben zuhause schon ein Begriff, dennoch braucht es von Arzt und Palliativ-Team Vertrauen in den Patienten und die Angehörigen- und umgekehrt.
Ich weiß zu gut, wovon ich schreibe, und drum sehe ich dringenden Nachbesserungsbedarf.

6.11.2015: Bundestag beschließt u.a. Gesetz zur Sterbehilfe

von Barbarossa » 07.11.2015, 10:26

Der Bundestag hat gestern über ein Gesetz zur Sterbehilfe abgestimmt. Vier Gesetzentwürfe standen zur Auswahl - beschlossen wurde mit einer Mehrheit von 360 der 602 abgegebenen Stimmen ein Gesetzentwurf, der von einer fraktionsübergreifenden Abgeordnetengruppe um Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD) vorgelegt worden war.
Durch das verabschiedete Gesetz ist es künftig verboten, dass eine Sterbehilfe von Vereinen organisiert wird - egal, ob dabei kommerzielle Zwecke verfolgt werden oder nicht. Es drohen dann bis zu drei Jahre Haft, wenn einem Sterbewilligen, wie etwa einem unheilbar Krebskranken, "geschäftsmäßig" ein tödliches Medikament gewährt wird. Grundsätzlich soll jeder selbst entscheiden können, ob er im Fall einer todbringenden Krankheit aus dem Leben scheiden will oder nicht. Der Staat dürfe hier nicht regulieren. Letztlich bleibt aber auch mit diesem Gesetz eine Grauzone und Unsicherheiten - etwa für Ärzte.

Zuvor wurde ein neues Hospiz- und Palliativgesetz verabschiedet, das die ambulante Versorgung Sterbender regelt - also in der häuslichen Umgebung, in Hospizen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern.
Das Gesetz soll vor allem Hospize besser stellen. Sie erhalten von den gesetzlichen Krankenkassen einen höheren Tagessatz je betreutem Versicherten - er steigt von 198 auf rund 255 Euro.

Artikel lesen:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 61369.html
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 61215.html

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Spartaner » 28.07.2014, 15:17

Ich kenne die Ursache nicht . Da können viele Ursachen in Frage kommen z. B. Harnwegsinfekt . Du solltest auf alle Fälle bei der Hitze kalte Getränke nur langsam und schluckweise trinken, damit die Niere nicht Schaden nimmt. Auch keine allzu kalten Bäder bei der Hitze vornehmen und rasch für einen Wärmeausgleich im Körper sorgen. Wir können, wenn du willst über PN weiter schreiben.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Spartaner » 28.07.2014, 12:30

Da können harmlose Nierensteine daran Schuld sein . Mach dich mal nicht verückt.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Triton » 25.07.2014, 08:00

Mit Tropenkrankheiten kenne ich mich zum Glück nicht aus.
Was ich gefunden habe:
http://www.zeit.de/2000/11/200011.stimmts_fieber_.xml
Wenn das stimmt, war ich wohl wirklich an der Kante. Vielleicht ist es auch eine gute Sache, dass man sich den Tod wünscht, wenn man so elend ist. Von Bergsteigern weiß man, dass sich der Körper und Geist zuerst mit aller Macht gegen den Tod (Erfrierung, Erschöpfung) stemmen, aber irgendwann eine Art "Einverständnis" eintreten soll.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Triton » 24.07.2014, 19:38

Conzaliss hat geschrieben:Hattest du außer hohem Fieber auch Schmerzen?
Ist sehr lange her. Ich musste mich dauernd übergeben und viel mehr weiß ich nicht, nur dass es mir so elend ging, dass man im Krankenwagen Angst hatte, mich überhaupt lebend einliefern zu können. Die Temperatur war wohl sehr, sehr hoch.
Nach 2-3 Tagen war ich wieder obenauf, wie man halt als junger Mensch einfach alles abschüttelt. Ich weiß bis heute nicht, was ich damals hatte, aber ich erinnere mich halt, dass ich mir nichts mehr wünschte, als zu sterben.

Hohes Fieber ist doch immer das Letzte. Das mit der Euphorie habe ich noch nie gehört.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Triton » 24.07.2014, 19:01

Wenn der Wunsch zu sterben vom Patienten ausgeht und nicht von Ärzten oder Angehörigen "nahegelegt" wird, ist das auch etwas völlig anderes. Es muss völlig klar sein, dass jeder über sein eigenes Leben vollständig selbst bestimmt.
Es gibt und gab noch nie Gesetze, die Menschen den Suizid verbaten, das wäre sowieso Nonsens.

Der Wunsch zu Sterben muss allerdings permanent da sein und nicht nur eine Laune, weil man gerade eine schwere Phase durchmacht. Hier sind vor allem die Angehörigen gefragt, zu unterstützen und nicht den einfachen Weg zu suchen. Ich spreche da aus ganz bitterer, eigener Erfahrung.

Als ich einmal sehr hohes Fieber hatte, hätte ich ohne Zögern Todespillen geschluckt, nur um mich aus meinem Elend zu erlösen.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Orianne » 26.06.2014, 10:21

dieter hat geschrieben:Ihr Lieben,
über sein Leben sollte man schon allein entscheiden können. :roll:
Das meine ich eben auch, darum bin ich dafür, man wird ja auch nicht gefragt, :? ob man geboren werden will.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von dieter » 26.06.2014, 10:18

Ihr Lieben,
über sein Leben sollte man schon allein entscheiden können. :roll:

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Triton » 25.06.2014, 23:45

Also wenn jemand wegen Krankheit selbst einschätzt, dass er keine Lebensqualität mehr hat und deshalb aus dem Leben scheiden möchte, dann müssen nicht andere drüber entscheiden. Es muss aber absolut klar sein, dass der Entschluß aus eigenem Antrieb erfolgt und nicht, weil er von irgendjemand dazu überredet wurde. Hier sollte der Staat ähnlich wie bei Schwangerschaftsabbrüchen ein obligatorisches Beratungsgespräch mit einem unabhängigen Experten vorsehen. Man kann sich sonst die Motive für Missbrauch schon vorstellen.

In England sollen Ärzte bereits Prämien von Krankenkassen erhalten, wenn sie teuren Patienten ihr Einverständnis zur Sterbehilfe abringen...

Also wenn andere Menschen darüber entscheiden, ob für jemand die Zeit gekommen ist, finde ich das sehr grenzwertig. Es gibt Fälle wie den oben beschriebenen eines Komapatienten, aber was ist mit der scheinbar senilen Oma, die Angehörigen lästig ist? Wo ist die Grenze, wann andere Herrgott spielen dürfen?

Die Gabe von Schmerzmitteln ist nur in höchsten Dosen lebensverkürzend. Solche Mengen verabreicht man Krebspatienten und da dreht es sich um Tage. Normale Morphium-Dosierung gefährdet wohl selbst auf lange Sicht nicht einmal ansatzweise die Gesundheit. Göring war m.W. über 20 Jahre Morphinist und er nahm Dosen, die abhängig machten. Also zuviel.

Bei spiegel-online habe ich einen interessanten Kommentar gefunden:
"Ich muss vorausschicken, das ich noch vor zwei Jahren über das Thema Sterbehilfe anders gedacht habe als ich es jetzt tue. Vor mehr als einem halben Jahr wurde ich mit heftigen Oberbauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Was niemand wusste: Bauchspeicheldrüsenkrebs - nicht erkannt und nicht behandelt. Noch bevor die erste etwas machen konnten, setzte bei mir die Atmung aus und ich fiel ins Koma. Gut, ich hatte keine Hirnverletzung, aber ich war im Koma. Weder meine Angehörigen noch die Ärzte wussten, ob ich überleben werde und ob ich jemals aus dem Koma erwache. Während ich für meine Angehörigen nur da lag, habe ich von meiner Umgebung viel mitbekommen, allerdings wurden externer Eindrücke mit Traum und Wahn vermischt. Es war wie ein endloser Albtraum. Obwohl ich die Augen geschlossen hatte, habe ich Krankenschwestern und Krankenpfleger wahrgenommen, und war nach dem Erwachen erstaunt, wie dieses passieren konnte. ich habe meine Frau wahrgenommen, ihre Liebe und ihre Nähe gefühlt, gesehen und darauf reagiert. Die Interpretation der französischen Ärzte, der Patient wolle sterben, kommt einem Gottspielen gleich. Ich weise darauf hin, dass ich mich nicht im künstlichen Koma, sondern im sogenannten echten Koma befand. Von den endlosen träumen allerdings habe ich mich bis heute nicht erholt. Mein Appell lautet: gegen Sterbehilfe! Ich bin sicher dass die Patienten leben wollen und alles mitbekommen. Und der Patient darf hier kein Kostenfaktor werden."

Meiner Mutter (Arthrose-Patientin) wollte man (Schwestern) auch den Willen zum Leben ausreden, selbst ich war verwundert, wie vehement sie da widersprochen hat. Das war sonst gar nicht ihre Art, aber ich verstehe es heute sehr gut, dass man über sein Leben schon selbst entscheiden möchte.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Lia » 25.06.2014, 22:01

Prinzipiell gestehe ich jedem Menschen die Entscheidungsfreiheit zu, ob und wann er gehen möchte.
Wenn jemand nicht mehr entscheidungsfähig ist? Kann man Krebskranken im letzten Stadium die letzten Wochen und Tage erleichtern, vor allem die letzten Stunden.
Dabei bewegt sich ein Palliativ-Mediziner immer noch auf schmalem Grat, denn es kann durchaus sein, dass eine Gabe von Medikamenten nicht nur den Schmerz lindert, sondern auch das "Leben" verkürzt. Um vielleicht Stunden, vielleicht um Tage.
Des Risikos müssen sich auch die Angehörigen bewusst sein- und es mit tragen.
@ Triton: Was ist die Definition von
Es geht darum, ob Ärzte Menschen, die medizinisch nicht unmittelbar vom Tod bedroht sind, den schmerzlosen Tod ermöglichen sollen dürfen.
Reden über Sterbehilfe ist leicht- selbst einen unheilbar kranken Menschen allerdings das tödliche Mittel zu bringen oder zu verabreichen, ist dann, so sehr man mitleidet, eine andere Sache.
Oft genug im Leben hatte ich Anlass, darüber nachzudenken.
Sterbehilfe: Ja. Doch nur unter sehr sehr strengen Vorgaben.
Selbsttötung:
Ich kann sehr oft sehr gut verstehen, warum Menschen gehen wollen ohne vorher zu fragen.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Orianne » 25.06.2014, 21:29

Ich bin für die aktive Sterbehilfe, weil ein Mensch nicht unnötig leiden sollte. Ich kenne zwei alte Leute die das gemacht hatten, beide hatten es satt zur Dialyse zu gehen, ich denke, dass man mit 83 Jahren das Recht hat zu gehen. Es wird immer Kreise geben, die sich daran stören. Ich bin ja katholisch und es gilt ja bei uns als Sünde, aber ich sehe das eben nicht so, Gott hat uns einen Verstand gegeben, der sich dann hoffentlich richtig entscheidet, denn was nachher kommt, wer weiss das schon, es ist ja noch niemand zurück gekommen, und an dieses weisse Licht, daran glaube ich nicht.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Renegat » 30.01.2014, 12:05

Conzaliss hat geschrieben:http://www.hna.de/lokales/korbach-walde ... 40016.html

Die Hintergründe sind noch nicht bekannt.

Ich bleibe dran...
Sollte es sich um einen gemeinschaftlichen Suizid handeln, hat das nichts mit Sterbehilfe zu tun, denn außer den 3 Selbstmördern scheint sonst niemand beteiligt gewesen zu sein.
Natürlich ist Selbsttötung immer tragisch, bes. für die Angehörigen, die sich wahrscheinlich lebenslang fragen, ob sie Anzeichen/Signale übersehen haben und es irgendwie hätten verhindern können.

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Suebe » 29.01.2014, 17:03

Renegat hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:
Es geht darum, ob Ärzte Menschen, die medizinisch nicht unmittelbar vom Tod bedroht sind, den schmerzlosen Tod ermöglichen sollen dürfen.
Kannst du das näher ausführen? Es kann doch bei dieser Sachlage nur im Menschen gehen, denen ein Suizid aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist. Die aber noch so klar bei Verstand sind, dass sie ihren Willen dazu noch eindeutig äußern können.

Ich habe vor etlichen Jahren im unmittelbaren Umfeld einen Doppelselbstmord "Schweizer Modell" erlebt. Von der medizinischen Prognose eines der beiden durchaus verständlich.
Das ist aber auch keine Lösung.
Insbesondere die Angehörigen die plötzlich mit dieser Situation konfrontiert werden, geraten da in fürchterliche Nöte.
Das darf man auch niemandem antun!

Re: Selbsttötung - Sterbehilfe

von Renegat » 29.01.2014, 11:25

Triton hat geschrieben:
Es geht darum, ob Ärzte Menschen, die medizinisch nicht unmittelbar vom Tod bedroht sind, den schmerzlosen Tod ermöglichen sollen dürfen.
Kannst du das näher ausführen? Es kann doch bei dieser Sachlage nur im Menschen gehen, denen ein Suizid aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist. Die aber noch so klar bei Verstand sind, dass sie ihren Willen dazu noch eindeutig äußern können.

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