friedrich-potrait-artikelIn den Jahren 1742-44 gelang es den Habsburgern, das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden, indem sie bereits 1742 Bayern eroberten. Auch weitete sich der Österreichische Erbfolgekrieg aus:
Den mit den Habsburgern verbündeten Niederlanden, Großbritannien, Russland und Sardinien-Piemont stand eine Koalition aus Bayern, Frankreich, Spanien, Sachsen, Schweden, Königreich Neapel, Kurpfalz und Kurköln gegenüber.
Beunruhigt durch die Erfolge der Habsburger, schloss sich Friedrich II. am 5. Juni 1744 erneut der anti-habsburgischen Koalition an und marschierte im August 1744 mit 80.000 preußischen Soldaten erneut in Böhmen ein. Am 16. September 1744 musste Prag kapitulieren. Doch diesen scheinbar klaren Erfolg der Preußen konnten die Habsburger durch eine Hinhaltetaktik (sie stellten sich keiner Schlacht) und Störmanövern beim preußischen Nachschub wettmachen und in einen Nachteil umkehren, so dass sich die Preußen wieder zurückziehen mussten. Als österreichische Verbände im Juni 1745 gar in Schlesien einmarschierten, kam es am 4. Juni zur Schlacht bei Hohenfriedberg, in der die preußischen Verbände siegten. Nach weiteren siegreichen Schlachten bei Soor (30. September 1745) und bei Kesselsdorf (15. Dezember 1745) sowie der Besetzung Sachsens (Dez. 1745) kam es am 25. Dezember 1745 zum Friedensschluss in Dresden, bei dem Schlesien „für immer“ im preußischen Besitz bleiben sollte. Im Gegenzug erkannte Friedrich II. den Gatten Maria Theresias, Franz I. Stephan, als Kaiser des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation“ an.
Friedrich II. selbst wurde von der Öffentlichkeit nach diesem 2. Schlesischen Krieg erstmals mit dem Beinahmen „der Große“ betitelt.

Friedrich II. „der Große“ hatte sein Ziel, Schlesien in seine Hand zu bekommen, zunächst erreicht, doch das Konfliktpotential zwischen Preußen und Habsburg blieb auch mit dem Friedensschluss erhalten. In der Folgezeit versuchten die Habsburger ihre Stellung durch eine Heeresreform und politischem Taktieren zu stärken und die Position Preußens zu schwächen. Dieses Taktieren hatte für Österreich schließlich Erfolg, als am 1. Mai 1756 mit dem Abschluss des Vertrages von Versailles Frankreich aus dem Bündnis mit Preußen lösen konnte und auch mit Russland in Verhandlungen eingetreten war. Inzwischen hatte sich Preußen und Großbritannien-Kurhannover vertraglich angenähert – ein bereits erneut drohender Krieg würde damit unter anderen Konstellationen stattfinden.

 

(Artikel aus der Magazin-Ausgabe: Friedrich II. der Große von Preußen)

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