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Gonzalo Pizzaro
Gonzalo Pizzaro

Eldorado nennt sich das sagenumwobene Goldland in Südamerika. Den Begriff kennt eigentlich jedes Kind und den Mythos dahinter auch. Die BBC hat sogar eine Seifenoper Eldorado gedreht, die in Spanien spielt. Besonders beliebt war sie nicht – sie wurde nur ein Jahr lang, von 1992 – 1993, ausgestrahlt.

Die Suche nach dem Eldorado ist eine der größten und spannendsten Legenden, die es gibt. Wer würde nicht gerne einen Berg voll Gold finden, vor allen Dingen in turbulenten Zeiten wie diesen. Die Sage bietet natürlich auch jede Menge Stoff, aus denen sich Geschichten und Träume schmieden lassen.

Es sind Mystik, Reichtum und der Traum von viel Gold involviert. Dadurch wurde Eldorado in der Unterhaltungsbranche populär. Denken Sie nur an Computer-Spiele, Bücher, Filme, virtuelle Realität, Theater und auch Kunst. Namen und Geschichten ändern sich vielleicht von Fall zu Fall. Die Geschichte an sich bleibt allerdings die gleiche. Es ist das Suchen und Finden eines sagenhaften Goldschatzes.

Die wahre Geschichte von Eldorado

Auch wenn der Mythos Filmemacher, Spielentwickler und Autoren in seinen Bann zieht, ist die wahre Geschichte von Eldorado weniger romantisch.

Eldorado stammt aus dem Spanischen El Dorado und bedeutet Der Goldene. Jeder neue Häuptling der Muisca (Chibcha, die den Azteken sehr ähnlich waren) musste bei seinem Antritt ein Opfer für den Sonnengott bringen. Das Ritual spielte sich am Bergsee von Guatavita ab, der sich in der Nähe des heutigen Bogotá befindet. Das Volk der Muisca gibt es übrigens immer noch.

Der Stammesfürst wurde mit Goldstaub überzogen und begab sich in den See. Erst danach konnte er seinen Posten als neuer Stammesführer antreten. Neben Gold wurden auch noch andere Reichtümer in den See geworfen. Dieser Brauch gehörte zur Kultur der Ureinwohner.

Die Konquistadoren in Lateinamerika
Die Konquistadoren in Lateinamerika

Das alles regte die Fantasie der Konquistadoren aus Spanien an. Ganz im Stile von Flüsterpost wurde die Sage vom Goldenen weiter erzählt. Ganz offensichtlich gab es bei den Überlieferungen Fehler oder es wurden Sachen dazu gedichtet. Deswegen wurde aus dem Goldenen plötzlich eine Goldene Stadt. Diverse Expeditionen wurden gestartet, aber der Goldschatz ließ sich nicht finden. Das regte die Fantasie zusätzlich an und machte die Sache noch spannender. Aus der Goldenen Stadt wurde plötzlich die Verlorene Goldene Stadt.

Eine der bekanntesten Expeditionen im Zusammenhang mit Eldorado fand um Jahre 1541 statt. Sie wurde von Gonzalo Pizarro angeführt. 140 Spanier und 3000 Ureinwohner Südamerikas starben bei dem Unterfangen – sie verhungerten. Sein Stellvertreter Francisco de Orellana machte sich mit 50 Männern auf die Suche nach Nahrung. Pizarro selbst trat den Rückweg nach Quito an. Dort fand er dann seinen Bruder ermordet auf. Es sah also ganz danach aus, als sei das sagenumwobene Eldorado mit einem Fluch behaftet. De Orella hatte in der Zwischenzeit den Amazonas entdeckt und seinen Verlauf kartografiert. Diese Expedition wird heute als Zimtland-Expedition bezeichnet.

Irgendwann sahen die Menschen ein, dass sie mit Eldorado einem Geist nachjagten. Allerdings rückte plötzlich die Laguna de Guatavita in den Mittelpunkt des Interesses. Die Spanier überlegten sich, ob an den Geschichten der Muisca etwas dran sein könnte – wäre das der Fall, dann müsste der See voller Schätze sein.

Den See trocken zu legen, schafften die Spanier nicht. Im Jahre 1580 gelang es ihnen aber, den Wasserstand um beeindruckende 20 Meter zu senken. Auf diese Weise konnten sie große Mengen an Gold bergen. Viele Menschen bezahlten dabei aber mit ihrem Leben. Als die Dammwände brachen, starben fast alle Sklaven, die an dem Projekt arbeiteten.

Einer Firma aus Großbritannien gelang es schließlich im Jahre 1911, den See trocken zu legen – allerdings wurde aufgrund der kolumbianischen Insel der Schlamm schnell fest und viele der Schätze ließen sich nicht  mehr bergen und blieben verloren.

Eldorado in der Popkultur

Natürlich ist Eldorado auch in der Popkultur zu finden. Bei Assassin‘s Creed II findet sich zum Beispiel eine Referenz auf Pizarro. Es wird darauf hingewiesen, dass der Mörder von Francisco durch die Gilde der Assassins ausgeführt wurde. Die Beliebtheit des Themas ist nicht zu leugnen.

Ein Thema dieser Größe kommt natürlich auch an Hollywood nicht vorbei. Bereits im Jahre 1966 wurde der Western El Dorado mit John Wayne und Robert Mitchum gedreht. Das Thema wurde zudem später immer wieder aufgegriffen, wenn auch nicht mit dem gleichen Namen. Aber das Schema, dass sich eine Gruppe auf die Suche nach einem geheimnisvollen Schatz begibt, kennen Sie alle. Dabei ist es egal, ob es sich um die Neuzeit oder die Kolonialzeit handelt.

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