Autor: Carl Bäuerle

Wirtschaftliche Bedeutung

Die vom Kaiser oder König verliehene Markthoheit verlieh den Städten das alleinige Recht einen Markt abzuhalten.

Das Stapelrecht der Städte gebot allen durchreisenden Händlern ihre Waren einige Tage in der Stadt zum Verkauf anzubieten bevor sie weiterreisen durften.

Durch Markthoheit und Stapelrecht wurden Städte wirtschaftlich florierende Zentren.

Reichsstädte unterstanden direkt dem König und genossen besonders große Privilegien und Freiheiten. Ihre Steuern mussten sie direkt an den Kaiser abführen und ihm Heerfolge leisten.

Dadurch dass nun viele Leute auf engem Raum lebten und sich jeder auf seinen wirtschaftlichen Bereich spezialisierte konnten sich neue Berufe entwickeln. Zum Beispiel das Bäcker- und Metzgerhandwerk.

Das Umland der Stadt bildete den damaligen primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft) des Wirtschaftsystems, lieferte also Nahrungsmittel und Rohstoffe.

Die Stadt mit ihren Bewohnern dagegen formte den sekundären (Handwerk) und tertiären (Dienstleistungen) Sektor, sie verarbeiteten die Rohstoffe zu fertigen Produkten (z.B. Möbel, Kleidung)  und boten ihre Dienste an (z.B. Bankwesen, Handel).

 

Die soziale Gliederung innerhalb der Städte

An erster Stelle stand der Stadtherr. [Jeweiliger Landesherr oder der König (Reichsstädte)]

Anfänglich bildeten die Grundbesitzer und Großhändler die Oberschicht, das Patriziat.

Im laufe der Zeit wurden immer mehr gesellschaftliche Schichten in das Patriziat aufgenommen, zuerst die Ministeriale also die vom Stadtherrn eingesetzten Verwaltungsbeamten, später dann auch die Ritter aus dem Umland.

Dann kamen Handwerker und andere Bürger und zuletzt Juden, Bettler und Spielleute.

Die Großhändler waren in Gilden Organisiert. Die Mitglieder einer Gilde schworen einen Eid zur gegenseitigen Hilfeleistung und Unterstützten gemeinsame Interessen. Innerhalb der Gilden galt eine eigene Rechtsordnung, die später sogar teils Stadtrecht wurde.

Handwerker organisierten sich in Zünften, die aufgebaut waren wie die Gilden.

Es herrschte Zunftzwang, d.h. jeder neu zugezogene Handwerker musste von der jeweiligen Zunft aufgenommen werden, sonst durfte er sein Handwerk nicht ausüben.

Die Preise wurden von der Zunft festgelegt und überprüft, wie auch die Qualität der Produkte. Dadurch wurde Wettbewerb größtenteils verhindert und das Auskommen aller Zunftmitglieder gesichert.

Das Zunfthaus bildete den gesellschaftlichen Mittelpunkt der Zunftmitglieder, hier wurde z.B. gefeiert, beraten und Recht gesprochen.

Die Straßen und Gassen der Städte wurden nach den ansässigen Handwerkern und Bewohnern benannt, da Leute mit demselben Beruf meist in einer Straße wohnten. So entstanden Straßennamen wie z.B. Goldschmiedgasse, Priestergasse, Zollstraße.

 

Quellen

http://www.mygeo.info/skripte/skript_bevoelkerung_siedlung/siedl2.htm

http://www.deutschland-im-mittelalter.de/zuenfte.php

http://www.lehnswesen.de/page/html_stadt.html

http://www.familie-greve.de/modules.php?op=modload&name=PNphpBB2&file=viewtopic&t=7201

http://chronico.de/erleben/historie/0000093/

http://www.kazees.de/mittelalter/recht.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Stadt

http://www.kleio.org/de/geschichte/alltag/kap_VII2.html

http://chronico.de/erleben/historie/0000096/

 

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