Im Jahre 1777 war bayerische Linie der Wittelsbacher ausgestorben und die pfälzische Linie der Wittelsbacher beanspruchte das Kurfürstentum Bayern für sich. In dieser Situation erhob jedoch auch der habsburgische Kaiser Joseph II. Anspruch auf Niederbayern und die Oberpfalz um nach dem Verlust Schlesiens die kaiserlich-habsburgische Position im Reich wieder zu stärken. Mit den Wittelsbachern konnte sich der Kaiser tatsächlich auch einigen (erhebliche finanzieller Ausgleich), jedoch rief die darauf folgende Besetzung dieser Gebiete den Widerspruch der meisten Reichsfürsten hervor – allen voran Friedrich II. von Preußen. Nach vorherigen diplomatischen Verhandlungen erklärte Preußen am 3. Juli 1778 Österreich den Krieg, mobilisierte seine Truppen und marschierte am 5. Juli 1778 in Böhmen ein. Zu größeren Kampfhandlungen kam es jedoch nicht, denn der Krieg wurde auf diplomatischem Wege beigelegt. Am 13. Mai 1779 wurde der Krieg durch den Frieden von Teschen beendet.
Eine Angliederung großer Teile Bayerns an die habsburgischen Besitzungen wurde durch das Eingreifen Friedrichs II. „des Großen“ verhindert. Lediglich das „Innviertel“ gewannen die Habsburger dazu. Ein weiterer Punkt des Friedens war die Zusammenlegung der Kurwürden Bayerns und der Pfalz. Im Gegenzug wurden die Ansprüche Preußens auf die beiden hohenzollernschen Markgrafschaften Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth anerkannt.

Ein weiterer Konflikt drohte 1785, als der bayrische Kurfürst Karl Theodor diesmal ganz Bayern gegen die Österreichischen Niederlande (heute im wesentlichen Belgien und Luxemburg) tauschen wollte. Seine kurpfälzischen Stammlande (die er behalten hätte) und seine niederrheinischen Herzogtümer Jülich und Berg hätten zusammen mit den Österreichischen Niederlanden einen relativ zusammenhängenden Machtbereich im Westen des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ ergeben – der Kaiser hatte Karl Theodor auch bereits den Titel „König von Burgund“ zugesagt – doch wieder erhob Friedrich II. „der Große“ von Preußen Einspruch und gründete den aus insgesamt 17 Fürstentümern, allerdings nur wenige Jahre bestehenden Fürstenbund, als Gegengewicht zu Habsburg. Ein erneuter Krieg konnte dadurch verhindert werden, denn gegen diesen Bund konnte Österreich seine Interessen zur Stärkung seiner Hausmacht im Reich nicht durchsetzen.

 

(Artikel aus der Magazin-Ausgabe: Friedrich II. der Große von Preußen)

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